Full text: Bulgariens wirtschaftliche Zukunft

garien von 1911, umfaßte 96 346 Quadratkilometer. 
Welche Ausdehnung Groß-Bulgarien annehmen wird, ver- 
mag heute noch nicht gesagt zu werden. Aber soviel erscheint 
nach den militärischen Erfolgen als sicher, daß Bulgarien 
beträchtlichen Gewinn an zum Teil außerordentlich frucht- 
barem Boden davontragen wird. Und als sicher darf fer- 
ner in Rechnung gestellt werden, daß weder die bisherigen 
Ernten vom altbulgarischen Boden noch die bisherigen Ern- 
ken vom Boden Mazedoniens auch nur annähernd das volle 
Maß agrarischer Leistungsfähigkeit dieser Landgebiete dar- 
stellen. 
Von dem ganzen altbulgarischen Boden befanden sich 
nur 33 830 Quadratkilometer in Kultur, 28 345 Qua- 
dratkilometer waren Forsten, große Teile des Landes lagen 
brach. Auch wenn man die rauhen Gebirgsgegenden und 
den unfruchtbaren Felsboden in Abzug bringt, verbleiben 
Tausende von Quadratkilometern, die noch der Kultur 
harren. Von der Ackerfläche waren in Bulgarien 11 681 
Quadratkilometer mit Weizen bestellt, das ist fast soviel wie 
in Österreich (12 603 Quadratkilometer). Aber Bulgarien 
erntete von dieser Fläche nur 1 218 000 Tonnen, Öster- 
reich 1 895 300 (Deutschland: 19 257 Quadratkilometer 
und 4 360 600 Tonnen!). – Schon diese Gegenüberstel- 
lung tut dar, daß Bulgarien bei voller landwirtschaftlicher 
Nuzung des verfügbaren Bodens durch intensive Wirtschaft 
seine Ernte vervielfachen könnte ~ ganz zu schweigen von 
dem mazedonischen Landgewinn. 
Für die bereits vollzogenen Kulturfortsschritte zeugt die 
Tatsache, daß sich beispielsweise von 1897-1908 die Acker- 
fläche um 21,9 Prozent vermehrte, die der Obst- und Ge- 
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