lich ihres Laufes herstelen. Der deutsche Wunsch, aus
einem Lande wie Bulgarien in schwierigen Fällen unab-
hängig vom Seeweg wichtige Waren beziehen zu können,
wird in Deutschland den Ausbau des Wasserstraßennetzes
fördern helfen und diese Förderung wird wiederum der bul-
garischen Ausfuhr und Produktion neue Antriebe geben.
In gewissem Umfange wird auch ein anderer Fluß schiff-
bar gehalten werden können, nachdem er in seinem ganzen
Unterlauf durch die geschickten und glücklichen Verhand-
lungen der bulgarischen Regierung mit der nunmehr ver-
bündeten Türkei zum bulgarischen Grenzfluß gemacht wor-
den ist: die dem Bulgarenvolke so teure Maritza. Das ist
für Südbulgarien natürlich von erheblicher Bedeutung,
wenn man auch die zu erwartende Leistungsfähigkeit der
Maritza-Schiffahrt nicht überschäten darf. Die anderen
Ströme Bulgariens und Mazedoniens dürften einer Schiff-
barmachung mit ihrem sehr starken Gefälle und ihren vie-
[en Krümmungen allzu große technische Hindernisse in den
Weg legen, die ja doch immer zugleich finanzielle Hinder-
nisse sind.
In den eigenartigen Gebirgsformationen westlich des
eigentlichen Balkangreifen die mazedonisch-serbischen Strom-
systeme weit ineinander über, Wardar und Morava, Struma
und Isker. Hohe Bergrücken schieben sich zwischen ihre Tä-
ler, in denen sie mit rauschendem Gefälle dahinstrômen.
Ganz schmale Felsendurchbrüche wechseln mit nahe den Ufern
sanft ansteigenden Bergen und mit weitgedehnten Hoch-
ebenen von mehr oder minder großer Fruchtbarkeit. Be-
sonders bei den zum Agäisschen Meer abströmenden Flüssen
erreicht die Fruchtbarkeit dieser breiten Täler einen außer-
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