landwirtschaftlichen Produktion: die Täler und Hochebenen
eignen sich größtenteils vorzüglich zur Schaffung von Be-
wässserungsanlagen, die der natürlichen Fruchtbarkeit des
Bodens noch wesentlich zu Hilfe kommen können. Auch in
dieser Beziehung ist besonders das neu erworbene Mazedo-
nien noch ein ganz unerschlossenes Land und der zähe, tüch-
tige, zielbewußte Schlag seiner Bewohner wird, nachdem
die Befreiung ihre Sorge von den politischen Dingen ab-
gewandt und ihre ganze Kraft den wirtschaftlichen Dingen
geschenkt hat, einer unter Nutzung der Wasserkräfte und
Bewässerungsmöglichkeiten neu organisierten Landwirtschaft
und Gartenkultur ungeahnte Schätze dem heimischen Bo-
den entlocken können. Freudig wird der deutsche Ingenieur
zu diesem Werke seine technis ch-organisatorische Hilfe leisten,
wenn das Land ihn ruft. Die mazedonischen Flüchtlinge,
die in früheren Zeiten Bulgarien aufgesucht, werden in die
geliebte Heimat zurückkehren und werden sie entwickeln zu
einem Lande, „wo Milch und Honig fließt“. Und der Über-
fluß der herrlichen Früchte aus den Wardar-, Struma- und
Marita-Tälern wird seinen Weg suchen und finden nach
Deutschland als dem besten Markte für Bulgariens Reis
und Öl, Mais und Tabak. Auf der deutschen Tafel wird
das köstliche Obst und Gemüse aus dem gesegneten Lande
der neuen Freunde einen bevorzugten Platz finden und die
Sendungen aus dem treulosen Italien siegreich verdrängen.
Zum Nachtisch wird man den bulgarischen Käse und den
bulgarischen Wein schäteen lernen, für den Raum genug ist
neben den eigenen Erzeugnissen Deutschlands. Mit eigenen
Augen wird der reiselustige Deutsche die romantischen Täler
kennen lernen wollen, in denen diese guten Gaben wachsen,
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