waren zum größten Teil bereits am 15.Oktober end—
gültig vergeben. Auf die gleichmäßige Berücksichtigung
der verschiedenen Wirtschaftszweige und Landedteil
ist Bedacht genommen wordem So entfallen auf
Berlin und Umgegend ... 2—
Rheinlan— 40
Bapyenn0
Baͤdee66676
Frestant Sachhtfe 39
Wesfalnng
Hamburg und Kiel zusammen 10
Wuremher1
Freistaat und Provinz Hessen zusammen 9
Schlesien und die Lausitz zusammen 8
Auch andere Bezirke, .B.Ostpreußen, Provinz
Sachsen, Pommern, haben erhebliche Auftraͤge der
Reichspost erhalten.
Es liegt in der besonderen Art der Verkehrs- und
Betriebsbedürfnisse der Deutschen Reichspost, daß die
Lieferungen in der Hauptsache bestimmten Industrie⸗
gruppen zugute kommen, und zwar in erster Linie der
Kabel⸗ und der elektrotechnischen Industrie, auf die
Aufträge im Werte von 118 Mlionen . ent
fallen, und dem Baugewerbe und den damit verwaͤndten
Gewerben (104 Millionen .2.). Daneben entfallen
auf die Metall, Eisen und Maschinenndustrie
27 Millionen . und auf die Kraftwageninduftrie
und die Gummiindustrie zusammen 13 Millibpnen 20
Die 20 Millionen HM, welche die Deutsche Reichs—
post nachträglich über ihr ursprüngliches Programm
hinaus bereitgestellt hat und die ebenfalls durch eine
Anleihe gedeckt werden sollen, sind füür Hochbamten be
stimmt. Die Bewilligung dieser Mitlel hat unter
anderem die Inangriffnahme folgender Arbeiten
möglicht:
Ausführung von 85 Neubauten in 80 verschiedenen
Orten des Reiches im Gesamtkostenbetraͤge von
zunächst 6,3 Millionen A,
bisher zurückgestellte kleinere Bauarbeiten an vor—
handenen Gebäuden und Umänderung veralte—
ter Schalteranlagen im Gesamtkostenbetrage
von 6 Millionen M,
beschleunigte Duxchführung von 50 bereits be—
gonnenen Bauten durch Zuweisung verstärkter
Baumittel im Gesamtkostenbekrage von 3Mil
lionen A,
Bau von weiteren 170 Wohnungen für Bedienstete
der Reichspost im Gesamtkosteubetrage bon
TMillion
Bau von Wasserstraßen
Größer waren die Schwierigkeiten bei der Durch—
führung der Wasserstraäenbauten. Der ungehemmte
Fortschritt dieser Arbeiten ist erfahrungsgemaͤß von
zahlreichen Voraussetzungen abhäugig, die sich selten
alle gleichzeitig erfüllen lassen. Erinnert sei nur an die
Schwierigkeiten beim Planfeststellungsverfahren und
hei der Beschaffung des erforderlichen Gelaͤndes, an
Unterbrechungen der Arbeiten durch Hochwasser und an
die zeitraubenden Verhandlungen über die Gestaltung
der Wasserwirtschaft für die anliegenden landwirt
schaftlichen Grundstücke. Dazu kommt, daß beallen
N20
danalprojekten Verhandlungen mit den Regierungen
er Länder, sei es über die Linienführung, sei es außer—
»em über eine finanzielle Beteiligung, notig sind. Bei
en Arbeiten, die bereits begonnen waren (vgl. die Auf
tellung auf Ses5 dieser Denkschrift), waren diefe
Loraussetzungen freilich im wesentlichen bereits erfüllt.
Die dafür zusätzlich bewilligten Mittel kounten dahen
ehr schnell nutzbar gemacht werden. Die Verstärkung
ieser Arbeiten war bereits am 15. Oktober überab
urchgeführt.
Dagegen verzögerte sich leider der Beginn der Ar—
eiten an der Reststrecke des Mittellandkanals durch
nancherlei unvorhergesehene Hemmungen nicht un
rheblich. Bekanntlich sind Preußen und die anderen
zeteiligten Länder durch Staatsbertraäͤge verpflichtet,
zu den Kosten des Mittellandkanals ein Drittel beizu⸗
ragen. Gerade dies führte aber bei den Verhandlungen
nit Meußen zu Schwierigkeiten. Preußen war woöhl
ereit, den Anteil an den Kosten, der ihm nach dem
dertrage zufiel, zu übernehmen, wünschte aber feinen
eits, auch die preußischen Provinzen, deren Wirtschaft
er Kanalbau zugute kommt, finanziell heranzuziehen,
ind sah deren Garantieleistung als Vorbedingung für
eine Kostenbeteiligung an. Die Provinzen ihrerseits
nüpften ihre Zustimmung zu den Vorschlägen der
Vreußischen Regierung an allerlei Bedingungen, teil
veise auch an Forderungen, die eine Erweiterung des
om Reich für vertretbar gehaltenen Wasserstraßen
rogramms bezweckten und erneute Verhandlungen
wischen dem Reich und Preußen nötig machten, zumal
ie teilweise als undurchführbar bezeichnet werden
nußten. Da sich infolgedessen die endgültige Zusage
reußens immer wieder verzögerte, entschloß sich das
reichsverkehrsministerium, um die Arbeiten im In—
eresse der Arbeitslosen endlich in Gang zu bringen,
umächst dazu, die Ausschreibung der Arbeiten ohne
Kücksicht auf die fehlende vorbehaltlose Zustimmung
Hreußens vorzunehmen. Als auch dann die Verhand
ungen mit Preußen noch kein endgültiges Ergebnis
rachten, ging das Reich mit der Vergebung der
ieferungen und Bauarbeiten vor, nachdem vom
reußischen Staatsministerium erklärt worden war,
daß Preußen die in dem vorbehaltlos unterzeichneten
Staatsvertrage übernommenen Verpflichtungen in loy
aler Weise erfüllen werde. Die Arbeiten sind jetzt an
ahreichen Baustellen begonnen worden, zur Zeit
verden etwa 1800 Arbeitskräfte beschäftigt. Eine
vesentlich größere Zahl wird noch zur Einstellung ge—
angen, wenn die im November Dezember erfolgte
Vergebung der vier großen Erdarbeitslose bei Braun—
chweig, Fallersleben, Neuhaldensleben und Magdeburg
ich auswirken wird. Neben der Inangriffnahme von
Erdarbeiten, Wegeverlegungen und Hochbauten sind
15 eiserne Brücken mit insgesamt etwa 2700 t Eisen
in 7 Losen in Auftrag gegeben worden. Weitere Erd
rbeiten und Brückenbauten werden in allernächster
deit vergeben werden.
Beim Staubecken Ottmachau ist neben dem Bau der
Dienstgebäude die Verlegung der Eisenbahnlinie Ott—
nachau Patschkau — eine nerläßliche Vorbedingung
ür den Beginn der eigentlichen Bauarbeiten —im
ange Die Bauarbeiten am Küstenkanal Kampe
Dörpen, die bisher nur der Herstellung eines Melio—
ationskanals dienten, werden etzt auf breikerer Grund
age fortgeführt.