Das Schrifttum der Weltwirtschaftskonferenz. 111
Großbritannien und in der Schweiz um 18, in Japan um 32%,während
Frankreich einen Rückgang von 3% hatte. Für Deutschland wird ange-
nommen, daß im Jahre 1941 die Bevölkerung nur um 15% größer sein
wird, als sie im Jahre 1913 gewesen ist.
6. Die hauptsächlichsten Merkmale und Probleme der
weltwirtschaftlichen Lage vom Gesichtspunkte der ver.
schiedenen Länder. (Principaux aspects et problemes de la situa-
tion 6conomique mondiale au point de vue des differents pays.
Serie IV. C. E. I. 29.) Auf Veranlassung des Vorbereitenden Komitees
hat das Sekretariat die Regierungen der einzelnen Länder aufgefordert,
über ihre Lage mit besonderer Rücksicht auf die Weltwirtschaft Be-
richte abzufassen, die als Grundlage der Generaldebatte dienen könn-
ten. Die hier angezeigte Schriftenreihe ist das Ergebnis dieser Auffor-
derung. und enthält in fünf bisher erschienenen Heften Berichte über
die folgenden Staaten: Österreich, Finnland, Großbritannien, Luxem-
burg, Holland, Schweden, Italien, Lettland, Norwegen, Portugal, Bul-
garien, Estland, Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei, Dänemark,
Indien, Neuseeland, Belgien, Brasilien, Kolumbien, Griechenland, Polen,
Union von Südafrika!). Während der Konferenz wurden in Maschinen-
schrift die Berichte folgender überseeischer Länder verteilt: Venezuela,
Salvador, Chile, Siam, Kuba.
7. Bericht über das Werk des Völkerbundes auf wirt-
schaftlichem Gebiete. (Rapport sur l’weuvre de la Societe des
nations dans le domaine e&conomique. P. 48, Geneve 1927. C.E.1.41.)
Das Schriftstück behandelt in drei Abschnitten das finanzielle, das öko-
nomische und das verkehrspolitische und technische Werk des Völker-
bundes.
8. Denkschrift über die öffentlichen Finanzen. (Memoran-
dum sur les finances publiques.) Diese Denkschrift ist lediglich eine Fort-
setzung der bisher erschienenen gleichnamigen Arbeiten des Völker-
bundes und ist erst nach Beendigung der Konferenz erschienen. Sie ent-
hält eine vergleichende. Betrachtung des Staatshaushaltes der verschie-
denen Länder. Während zur Zeit der Brüsseler Finanzkonferenz (1920)
bloß in vier europäischen Staaten (Großbritannien, Dänemark, Schwe-
den, Norwegen) der Staatshaushalt im Gleichgewicht war, zeigt der
Überblick über die neuere (1925) staatsfinanzielle Lage 26 Länder,
die bedeutende Fortschritte aufweisen können. Sowohl in den von
den Friedensverträgen neugeschaffenen, wie in den von ihnen ver-
stümmelten Staaten ist es gelungen, die Ordnung des Staatshaushaltes
herzustellen, wenn auch die Regelung der Reparationslasten noch
Schwierigkeiten verursachen kann. Von den ehemals kriegführenden
Staaten haben nur zwei ihr Budget noch nicht ins Gleichgewicht ge-
bracht: außerhalh Furopnas sind die Staatsfinanzen. mit Ausnahme
1) Für die Gründe, die Deutschland dazu bewogen haben, von der Unterbreitung einer
Denkschrift abzusehen, siehe S. 35.