lisierung. Dieser liegt vielmehr in der Mechanisierung
der Bauerzeugung. Solange wir unsere Typenbauten
nach Methoden erstellen, wie sie vor fünfhundert Jahren bereits
üblich waren, solange wir nicht der Maschine die ihr gebührende
Bedeutung im Wohnungsbau zugewiesen haben, solange wir
nicht die zahlreichen Leerläufe baugewerblicher Produktion ziel-
bewußt ausgeschaltet haben, so lange sind wir von wirtschaft-
lichster Bauerzeugung noch weit entfernt. In der chemischen
Industrie, in der Schwerindustrie hat sich die vertikale Groß-
organisation vom Rohstoff zum Fertigfabrikat durchgesetzt. In
der Bauproduktion erleben wir heute erst die Geburtswehen
einer solchen Entwicklung, Vor mir liegt der Katalog einer
amerikanischen Firma, die sechzig verschiedene Typen von
Holzhäusertn mit kompletter Einrichtung zu erstaunlich niedrigen
Preisen offeriert, Die Bauten sind in der Fabrik fertig mit allen
Teilen hergestellt und werden dem Besteller per Waggon zu-
gesandt und in wenigen Tagen oder Wochen an der Baustelle
errichtet. Diese mechanisierte Art der Bauerzeugung hat noch
den Fehler, daß sie, was die Fabrikation anbelangt, sich auf be-
stimmte Formen festlegt und im übrigen in der architektonischen
Qualität ihrer Erzeugnisse erheblich zu wünschen übrig läßt, Nicht
die Bauform, sondern die Baumethode muß mechanisiert
werden, damit sie in rationellster Weise unter Verwendung
gleicher Einheiten eine größere Zahl von Typen durchzuführen
gestattet, Die Bauteile müssen so beweglich sein, daß sie ohne
komplizierte maschinelle Vorrichtungen leicht bewegt werden
können. Die in letzter Zeit auch in Deutschland an einer Stelle
durchgeführte Erzeugung ganzer Hauswände an der Baustelle
kann nicht als geeigneter Weg zur Mechanisierung bezeichnet
werden, da sie das Problem der Verlegung der Bauteilerzeugung
von der Baustelle in die Werkstatt und damit die Ausschaltung
der Behinderung durch Witterungseinflüsse sowie die Umstellung
der Saisonarbeit in den Dauerbetrieb unberücksichtigt läßt.
Voraussetzung für den Erfolg eines groß angelegten Ver-
suches zur Mechanisierung des Bauwesens, insbesondere des
Wohnungsbaues, wird reifste Durcharbeitung der Methode, dann
aber Stetigkeit der Erzeugung sein. Die Mißerfolge
einer großen Anzahl technisch brauchbarer Erfindungen auf
dem Gebiete der Rationalisierung des Bauwesens aus der Nach-
kriegszeit sind in erster Linie begründet in dem Mangel an
Stetigkeit in der Erzeugung, die ihrerseits wieder bedingt
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