Full text: Wege zur Rationalisierung

geschickt dafür. Er ergreift aber meistens zunächst das Stück, 
jegt es zurecht, hält es beim Bohren fest, dreht es dann’ um und 
legt es danach weg, Ist die Hauptleistung das Bohren, so muß 
dieser eigentliche Geschicklichkeitsleistungsakt nach Möglich- 
keit verstärkt werden, Man muß die Leistung verdichten, im 
Erfolg steigern, was durch die verschiedensten Hilfsmittel ge- 
schehen kann: Mehrstückarbeit, Mehrfachfunktionen u, a. m. 
Die Nebenarbeiten sind nach Möglichkeit herabzudrücken, was 
ebenfalls auf die verschiedenste Weise durchführbar ist und sich 
je nach den örtlichen Umständen zu richten hat, Ist der Anteil 
der Hauptleistung im Verhältnis zu den Nebenzeiten günstiger 
geworden, so muß man auch nach anderen Richtungen die Be- 
wegungsausführung zu erleichtern versuchen, Jeder unnötige 
Energieverbrauch muß unterbleiben, indem man besonders bei 
statischer Beanspruchung der Muskeln durch geeignete 
Vorrichtungen Abhilfe schafft, Man muß weiter bestrebt sein, die 
Arbeit den großen Muskeln abzunehmen und sie auf die kleinen 
Muskeln umzusteuern. Hinsichtlich der Form der Bewegung sind 
mannigfache Regeln erprobt. Jede Bewegungshemmung ist zu 
vermeiden. Mit Richtungswechsel in der Bewegung ist sparsam 
umzugehen. Einförmigkeit und Mechanisierbarkeit der Haupt- 
griffe ist zu erstreben. Kreislaufbewegungen sind zu erwägen, 
Zeit, Kraft und. Form der Bewegung in ihrer mannigfachen 
Wechselwirkung stellen fast immer wertvolle Gesichtspunkte 
{ür die Rationalisierung des einzelnen Arbeitsaktes dar, Die 
Serie der Leistungen im praktischen Betriebe bedingt die Be- 
achtung neuer Gesichtspunkte. Der Leistungsablauf der einzelnen 
Stunden und Tage zeigt Schwankungen, die von Konzentrations- 
schwankungen der Aufmerksamkeit herrühren. Stets findet ein 
allmählicher Anstieg der Leistungen statt von der ersten zur 
zweiten Arbeitsstunde, was auf das Einüben und das Warm- 
werden bei der Arbeit zurückgeht. Jede Arbeit von hinreichen- 
der Intensität und hinreichender Dauer untersteht Ermüdungs- 
einflüssen, Diese Ermüdungseinflüsse können durch geeignete 
Pausen neutralisiert werden, Anzahl, Dauer und Lage der Pausen 
im Betriebe sollen arbeitstechnisch genau studiert werden, Mit- 
unter kann man Leistungssteigerung von 8 bis 10 Prozent 
erzielen durch Einlegung von Kurzpausen, die zu den üblichen 
Pausen hinzukommen, 
Die Arbeit des Arbeitstechnikers ist dann abgeschlossen, 
wenn er das Ideal eines stetigen Leistungsablaufes größter 
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