Methoden erzielt werden kann, zeigen z, B. die Errechnung und
Einführung günstigst gelegener und günstigst ‚bemessener
Arbeitspausen in englischen Betrieben, Sie: hatten eine deut-
liche Steigerung der Produktivität zur Folge.‘Ebenso wird mit
diesen oder ähnlichen Methoden die Abhängigkeit der Er-
müdung von den eigentlich gewerbehygienischen ‚Umständen
der Arbeitsstätte zahlenmäßig genau bestimmt werden. können,
Aus einem soeben in deutscher Sprache erschienenen amerika-
nischen Buche (M. Luckiesh: Licht und Arbeit) erfahren wir
zum Beispiel, daß die bei uns gebräuchlichen Lichtintensitäten
etwa nur die Hälfte der in Amerika üblichen betragen, wo-
bei sie ungefähr vier Fünftel hinter der wissenschaftlich
als wünschenswert ermittelten Lichtintensität zurückbleiben.
Schließlich wird die Bedeutung einer Reihe anderer Umstände
als Ermüdungsfaktoren nicht mehr bloß geschätzt, sondern
exakt berechnet werden können, z. B, die Nichteignung zu
einem Beruf, schlechte Lebenshaltung, insbesondere unrichtige
Ernährungsweise, Alkoholmißbrauch, weiter Weg zur Arbeits-
stätte usw. Auch für die Erforschung des Sports als Mittel zum
Ermüdungsausgleich ergeben sich neue Möglichkeiten,
Gewiß trifft die bisherigen Methoden mit Recht der Vorwurf,
daß sie vorwiegend Laboratoriumsmethoden sind, die nicht ohne
weiteres in der Praxis verwendet werden können, Aber der in
der Praxis beliebteste. Ermüdungstest, der Leistungs-
abfall, ist von so vielen Umständen abhängig, daß man ihn
keinesfalls als objektiv richtigen Maßstab bezeichnen kann,
Es bedarf also des weiteren Ausbaus der wissenschaftlichen
Methoden unter verstärkter Berücksichtigung der prak-
tischen Ziele, Dieser Ausbau kann, wie das Beispiel Amerikas
lehrt, nur durch die Zusammenarbeit von Technikern, Aerzten
und Psychologen vollzogen werden. Wenn jetzt in Frankfurt,
dessen industrielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich stets
besonders verständnisvoll gegenüber derartigen Bestrebungen
gezeigt haben, eine solche Stätte der Zusammenarbeit (Institut
für Arbeitsforschung) geschaffen werden soll, darf wohl mit
Sicherheit auf die Unterstützung aller beteiligten Stellen ge-
rechnet werden. Letzten Endes ist aber jedermann an der
Lösung dieser Probleme interessiert.
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