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Innere Anleihen Sowjet-Rußlands 
Der Preis der Obligationen kann entweder auf einmal 
eingezahlt werden oder in vier Monatsraten (bei individueller 
Zeichnung) oder in sieben Monatsraten (bei kollektiver 
Zeichnung). Bei Zahlung in vier Raten sind für eine 
’5-Rubel:Obligation je 6 Rbl. bis zum 15. November 1927, 
5. Dezember 1927, 20. Dezember 1927 und 31. Januar 1928 
sinzuzahlen. Außer dem Ausgabepreis der gegen Raten: 
zahlung erworbenen Obligationen hat der Käufer bei der 
arsten Zahlung auch die abgelaufenen Zinsen, vom 1. Oktober 
1927 an gerechnet bis zum Zahlungstage, zu begleichen. Die 
späteren Zinsen kommen dem Käufer zugute. Bei sofortiger 
Zahlung stellt sich der Begebungskurs auf 23 Rbl. 75 Kop. 
ınter Zuschlag der Zinsen vom 1. Oktober bis zum Zah: 
'ungstage. 
Bei Beurteilung der Gewinnaussichten ist neben dem 
Gesamtbetrag der bei den einzelnen Ziehungen ausgeschütte- 
:en Gewinne auch die zeitliche Verteilung der Ziehungen zu 
serücksichtigen. Es werden insgesamt an Prämien verteilt: 
IV. Vierteljahr 1927 . . . 3001 500 Rbl. 
Jahre 1928 bis 1932 12006000 „ jährlich 
Tahr 1933 . .. 1406000 „ 
„1934 9006000 „ 
1935 5603500 
„1936 .00.000000.0.0 4 3597000 „ 
A. bis II. Vierteljahr 1937 . . 2398000 „ 
Die Unterbringung der Anleihe, die infolge der großen 
Zahl von kleinen Prämien eine starke Anziehungskraft aus- 
übte, ging rasch von statten. Bis zum 1. November sollen 
bereits drei Viertel des Gesamtbetrages gezeichnet und bei 
Schluß der Auflegung, am 15. November, die 200 Millionen 
überzeichnet gewesen sein. 
Der Kurs der 25-Rubel:-Obligation betrug am 21. No» 
vember 1927 24,255 Rbl., am 31. Dezember 1927 24,60 Rbl., 
ım 31. Januar 1928 24,64 Rbl.°), am 29, Februar 24,68 Rbl. 
ınd am 31. März 24,18 Rbl. 
Anleihe zur Festigung der Bauernwirts 
schaft®). 
Zwecks Stärkung der staatlichen Mittel zur Entwicklung 
der Bauernwirtschaft beschlossen der Zentralvollzugsaus- 
schuß und der Rat der Volkskommissare am 30. Dezember 
1927 die Begebung einer besonderen Anleihe. 
Die Auflegung erfolgt. in Höhe von 100 Millionen Rubel 
in 40 Serien zu je 2500000 Rbl. Die Obligationsstücke lauten 
auf 10 Rbl. und sind übertragbar. Die Obligationen werden 
sowohl ungeteilt als auch in vier gleichen Stücken zu je 
2,50 Rbl. ausgegeben. Die einzelnen Teile der Obligation 
ragen die gleiche Kenn-Nummer, kursieren selbständig und 
’erechtigen zum Erhalt von einem Viertel des auf die Obli- 
Zation gezogenen Gewinnes und des Zinsertrages. 
Die Anleihe läuft auf drei Jahre vom 1. Februar 1928 bis 
zum 1. Februar 1931. Die Ausgabe der Obligationen erfolgt 
durch das Finanzkommissariat zum Nennbetrag. Die Obli- 
Sationen werden mit 6% jährlich verzinst; außerdem finden 
sechs Ziehungen statt: im Oktober 1928, im Januar und 
Oktober 1929 und 1930 und im Januar 1931. 
Bei jeder Ziehung gelangen 55440 Gewinne von 50 bis 
1000 Rbl. in einer Gesamthöhe von 3,5 Millionen Rubel zur 
Verlosung. Insgesamt werden bei den sechs Ziehungen im 
‚aufe der drei Jahre 332 640 Gewinne in Höhe von 21 Mil: 
ijonen Rubel ausgespielt, d. h. im Durchschnitt entfällt auf 
30 Obligationen ein Gewinn. Die mit einem Gewinn heraus: 
sekommene Obligation wird gelöscht. Der Inhaber erhält 
außer dem Gewinn den Nennbetrag der Obligation aus- 
bezahlt sowie die auf den Kupon entfallenden Zinsen bis 
zum Auszahlungstag. 
Der Gewinner erhält das Recht, an Stelle des Geldes 
andwirtschaftliches Inventar zu beziehen, und zwar zu den 
"ür die ärmsten Schichten der Dorfbevölkerung gültigen Vor: 
zugsbedingungen und außerhalb des planmäßigen Verteilungs- 
nodus. Zu den einschlägigen landwirtschaftlichen Geräten 
ınd Maschinen gehören einfache und komplizierte Dresch- 
naschinen, . Traktoren, Mäh: und Säemaschinen, Pflüge, 
iggen, Pferderechen usw., die aus den Beständen der lokalen 
;taatlichen und genossenschaftlichen Läger abgegeben werden. 
Von der in jedem Bezirk aufgebrachten Anleihesumme 
verden 10% dem Budget des betreffenden Bezirks für lokale 
andwirtschaftliche und kulturelle Bedürfnisse überwiesen. 
dierzu gehören der Bau von Schulen, Krankenhäusern und 
Straßen, die Errichtung bzw. Erneuerung von Getreide: 
speichern, Mühlen, Getreidereinigungsstationen, die vergesell: 
schaftete Erwerbung von Maschinen, Zuchtvieh, Geflügel 
ınd verbesserten Samensorten, lokale Meliorationen und 
Bodenregulierung usw. 
Der Sonderzweck dieser speziell für das Land bestimmten 
Anleihe bedingte eine Reihe technischer Besonderheiten, Vor 
ıllem fand die Aufteilung der Obligationen in Abschnitte 
zu 2,50 Rbl. statt, deren Erwerbung auch den ärmsten Bauern: 
wirtschaften möglich ist. Eine weitere Eigenart der Anleihe 
ist die große Zahl der Gewinne, die diesmal nicht zentral 
zur Auslosung kommen, sondern bezirksweise entsprechend 
ler Unterbringung der einzelnen Anleiheserien. Der Zweck 
lieser Neuerung war, die Bauernschaft näher an die Ver: 
osungen heranzubringen, sie aktiv an den Ziehungen und der 
Controlle zu beteiligen und sie mit der Technik der Ziehung 
vertraut zu machen. Man erwartet hiervon eine stärkere 
Werbekraft der Anleihe, In derselben Richtung zielt auch 
lie Verwendung von 10% der in jedem Bezirk aufgebrachten 
Anleihesumme für lokale landwirtschaftliche und kulturelle 
Zwecke, die den Bauern die Bestimmung der Anleihe an: 
schaulich vor Augen führen soll, 
Anleihe der Zentralen Landwirtschafts: 
bank»). 
Zwecks Erhöhung des Grundkapitals landwirtschaftlicher 
Betriebsgenossenschaften, die ihrerseits Kredite an einzelne 
3auernwirtschaften gewähren, hat die Zentrale Landwirt: 
schaftsbank eine 31jährige Anleihe aufgelegt, für die die Re: 
Zierung durch folgenden Erlaß vom 31. März 1927 die Garan- 
tie übernommen hat: 
Zwecks Verstärkung der Basis des landwirtschaftlichen Kredit- 
zystems haben der Zentralvollzugsausschuß und der Rat der Volkss 
kommissare der UdSSR. beschlossen: 
Die Zentrale Landwirtschaftsbank der UdSSR. wird ermäch: 
tigt, eine durch die Regierung der UdSSR. garantierte Anleihe in 
Höhe von 100000000 Rbl. zu folgenden Bedingungen aufzulegen: 
Die Anleihe wird ab 1. April 1927 auf 31 Jahre aufgelegt. Die 
Realisierung der Anleihe erfolgt durch die Staatsbank der UdSSR. 
Die Obligationen werden in Stücken zu 10000 Rbl. aufgelegt 
und lauten auf Ueberbringer, Jeder Obligation liegt ein Zinsbogen 
mit Angabe des ursprünglichen Wertes der Obligation 
'10.000 Rbl.) bei, 
Die Tilgung der Obligationen erfolgt durch Zahlung von 5% 
ährlich zum ursprünglichen Wert, ; 
Die Zahlung erfolgt pro abgelaufenes Quartal am 1. Juli, 
l, Oktober, 1. Januar und 1. April eines jeden Jahres auf Vor: 
veisung der Zinsscheine für die entsprechenden Perioden. Die Eins 
ösung der fälligen Zinsscheine erfo gt durch die Zentrale Land: 
wvirtschaftsbank der UdSSR. Die Einlösungsfrist der fälligen Zins: 
scheine erlischt nach 10 Jahren vom ie eitstSr md! an. 
Die Obligationen einschließlich der Zinsen sind von sämtlichen 
‘taatlichen und lokalen Steuern und Abgaben befreit. Die Oblis 
sationen sind börsenfähig, sie können ferner frei verkauft und in 
>Mfand gegeben werden; außerdem werden sie bei staatlichen Kon: 
:rakten und Lieferungen in Pfand genommen. 
58 i i ion der Sozialistischen Sowjet-Republiken‘ 
Kb A der Staatsbank won! 2. ht 
51) Vgl. Wirtschaftsberichte der Staatsbank vom 21. November und 31. De- 
‚ember 1927, sowie 31. Januar 1928, 
52) Siehe „Die Volkswirtschaft der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken"‘, 
lahrgang 1928, Nr. 1, 5. 551.