13 —
ob es jetzt noch dazu im Stande ist und ob es in
Zukunft dazu im Stande sein wird, ist zu unter⸗
suchen
Daß ein Austausch ohne Zwischenware unmög⸗
lich wäre, ist ein Aberglaube, der von wirklichen
Geldkennern schwerlich geteilt wird, da sie ihn
längst selbst widerlegt haben. Die Zwischenware
ist mehr und mehr zum Popanz geworden; im
praktischen Leben ist sie längst durch Papierzettel
und Rechnungsbücher abgelöst. Ich selbst habe seit
etlichen Jahren niemals ein reelles Geldstück in
den Händen gehabt. Also wir tauschen längst
alles auf Grund von reinen Rech—
nungsgrößen aus; es wird nur, um die
Herrschaft der Geldherrn zu sichern, eine Möglich—
keit, in bestimmten Fällen wirkliches Geld, also
meistens Gold, zu fordern und die Zahlung durch
Zwangsvollstreckung zu erzwingen, gesetzlich fest—
gehalten. Sonst könnte der ganze Austausch von
Leistungen ganz allgemein, wie es in großen Din—
gen schon geschieht, rein rechnungsmäßig vor sich
gehn.
Rationalisierung des Handels.
Man schwärmt jetzt so sehr von Rationali—
sierung. Überall erspart man Beamte und An—
gestellte und Arbeiter durch Rationalisierung und
freut sich sehr über jede solche Ersparung. Da ist
es doch wohl auch gestattet, einmal zu überlegen,
wieviel Händler man durch Rationalisierung des
Handels sparen könnte!
Das geht nun allerdings allen lebenden Mit—
menschen, soweit sie irgend zur Wirtschaft in Be—
ziehung stehn, arg wider den Strich. An Händlern
sparen wollen, das heißt „blühende Existenzen ver—
nichten“. Der Händler, der besonders, soweit er
nebenbei auch selber produziert, sich mit beson—