derem Stolz „Unternehmer“ nennt, ist nach jetziger
Auffassung der Edelmensch, der zur Beherrschung
der minderwertigen niederen Menschheit bestimmt
ist, die sich in Beamte, Angestellte und Arbeiter
gliedert. Das Unternehmertum ist an die Stelle
des Adels und des Offiziers getreten.
Aber bei der Üüberlegung des für die Volks—
wirtschaft Notwendigen sind wir an diese moder⸗
nen Standesunterschiede nicht gebunden; wir ach—
ten auf nichts weiter als auf die Zweckmäßigkeit
der Einrichtungen in Hinsicht auf das Leben und
die Gesundheit des Volkes. Und da müssen wir
leider feststellen, daß der so hoch gepriesene fried—
liche Wettbewerb des freien Unternehmertums“
die Wirtschaft so schlecht geleitet hat, daß eine wei⸗
tere Verschlechterung nicht gut mehr denkbar ist.
Den einen Tell hatten wir schon vorher gele—
gentlich festgestellt: Es ist dem, was man bisher
Weltwirtschaft und Volkswirtschaft nennt, was
man aber richtiger Wirtschaftsanarchie nennen
mußte, da man ja sonst allgemein den Zustand,
wo jeder wider jeden anderen ist, Anarchie nennt,
schlechterdings nicht möglich, regelmäßig das
herzustellen, was das Volk, was die
Menschheit zum gesunden Gesamtleben, also zur
Gesundheit aller ihrer Glieder, d. h. jedes ein—
zelnen Menschen notwendigbraucht. Schon
das bedeutet einen vollständigen Bankerott des
Systems.
Aber da hilft man sich mit der Ausrede, das sei
eben aus menschlicher Unvollkommenheit heraus
nicht anders möglich. Wir erwidern zunächst, daß
diese Unvollkommenheit dann eben in der Be—
schaffenheit des Händlertums und Unternehmer—
tums liegt, da es weder an Arbeitskräften noch
an Rohstoffen fehlt, also die Mängel in falscher
Einteilung liegen müssen.