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das herzustellen geht. Eine wirklich gesunde Volks—
wirtschaft muß das alles auf eigenem Grund
und Boden herstellen können. Nur ein solches Volk
ist ein Wurzelvolk; jedes Volk, das auch nur
für einen Teil seiner notwendigen Lebens—
bedürfnisse auf andere Völker angewiesen ist, muß
insoweit als Schmarotzervolk gelten, was also für
das englische Inselvolk seit dem Ruin der dortigen
Landwirtschaft zutrifft.
Wir wollen uns mit unserer Betrachtung zu—
nächst auf die Wurzelvölker beschränken. Wenn
also der notwendige Bedarf gesichert ist, so wird
weiter festgestellt, was darüber hinaus wünschens—
wert ist und wieviel davon herstellbar ist. Damit
würde meben dem notwendigen Unterhalt auch
ein bestimmter Grad von Wohlstand erreicht wer—
den, der sich eben nach den vorhandenen
Rohstoffen und Arbeitskräften richtet.
Diese beiden Größen würde also die Buchfüh—
rung der Volkswirtschaft zu erfassen haben, wäh—
rend bisher die Rohstoffe in den Einzelbuchfüh—
rungen nur sehr mangelhaft, die Arbeitskräfte
aber, die doch tatsächlich das allerwichtigste
„Volksvermögen“ sind, überhaupt von keiner
Buchführung erfaßt werden.
Nur deshalb sehn wir ja der Arbeitslosigkeit
und der Verelendung so teilnahmslos zu, weil die
ungeheuren Verluste, die die Volkswirtschaft durch
Nichtbeschäftigung der Arbeiter erleidet, in keiner
Buchführung festgehalten werden. Wenn ein Ar—
beiter im Jahre auch nur 1000 Mark Arbeitswert
leisten sollte — er leistet erheblich mehr —, so be—
deuten jede tausend Arbeitslose im Jahr eine Mil—
lion Verlust, der nirgends gebucht wird!
Bedenkt man, wieviel unnötige Arbeit weg—
fällt, wenn die Dinge, die man erst aufschwatzen
muß, nicht mehr hergestellt zu werden brauchen