Es folgen nun die Scheine mit den Charakfeiköpfen, die — wie es
damals hieß — den Fälschern das Handwerk wesenllich erschweren
sollte. Die erste Ausgabe dieser Bilderserie war der 500 Mk.-Schein
vom 27. 3. 1922, mit dem Bildnis des Junkers Jack, Meyer von unbe-
kannlem Maler, Als der Notenbedarf immer größer wurde, gab man
am 7. Juli 1922 ‘denselben Wert in einfachster Ausführung heraus.
Es wär die erste einseılig bedruckte Banknote im gewöhnlichen Schwarz-
druck hergestellt. Dieser Schein, der mit den französischen Assignaten
zur Zeit der großen Revolution viel Aehnlichkeit hat, wurde mit Recht
als das Signal der einsebßenden Inflation betrachtet. Diese traf dann
auch unmilfelbar darauf ein. Die neuen unscheinbaren 1000 Mk.-Scheine
vom 15.9 1922 eröffneten den Reigen. Wurden bisher die Reichsbank-
noten mit Ausnahme des „Wieners“ nur in der Reichsdruckerei hergestellt,
so beaufiregie man nun zur Herstellung von Banknoten eine ganze Anzahl
Privatdruckereien, um den riesenhaft einsekenden Bedarf an Banknoten
zu decken.
Die Druckausführung speziell in den Farben wurde eine sehr un-
terschiedliche, sodaß man oft glaubf, Fälschungen vor sich zu haben.
Auch wurde Papier in verschiedenen Farben und Wasserzeichen verwendet.
Nach den 1000 Mk.-Scheinen kamen 3 verschiedene 5000 Mk.»
Scheine, von denen der vom 16. 9. 22 mit dem Kussenkopf (Münz-
meister Nicolo Spinelli von Memling) der sellenste ist. Der zweile
5000er vom 19. 11. 22 Irägt das Bildnis eines Bauernmännerkopfes
von Hans Holbein. Guterhaltene Stücke dieser Banknote sind von
Sammlern sehr gesucht.
Der dritte 5C00 Mk.-Schein vom 2. Dez. 22 ist wieder von kleinem
Format und irägt das Bildnis des Kaufmanns Imhof von Albrecht Dürer.
Bald darauf wurden zwei Geldscheine angefertigt, die aber nicht
verausgabt wurden, da sie nach ihrer Ferfigstellung nichls mehr wert
waren. Es waren dies der 1000 Mk.-Schein vom 15. 12. 22 und der
5000 Mk. -Schein vom 15.3. 23. Wir finden diese Scheine späler als
I und 500 Milliardenscheine wieder, mit welchem Werte sie damals
öberdruckt wurden.
Die leßten beiden Scheine der nekenstehenden Tafel sind die beiden
10000 Mk.-Scheine großen und kleinen Formats, datiert vom 19. 1. 22.
Der große 10000 er war der größfe Schein, der während der In-
Nation produziert wurde. Er maß 12/4 cm in der Breite und 21 cm
in der Länge. Er war somit einer der größten Geldscheine des Erden-
runds, Nachdem auch dieser Schein im Werte nachließ, wurde er rück-
seilig nur noch einfarbig bedruckt und ba!d darauf in kleinerem Formaf
verausgabf. Das Bildnis dieser Scheine stellt einen jungen Mann von
Albrecht Dürer dar.