Laufe der nächsten Jahre um die Begleichung dieser Summen
ein dauerndes Ringen haben werden. London ist deshalb nicht
ein Abschluß, sondern eine Basis, an die sich aus der Notwendig⸗
keit der Dinge soundsoviele neue Möglichkeiten anschließen werden.
Aber es ist notwendig, in der Erörterung der Fragen mit er—
höhtem Nachdruck darauf hinzuweisen, daß jetzt das Problem des
deutschen Exports auch von den andern als ihr Problem an—
erkannt wird. Für Deutschland stellt es sich so dar: Ausfuhr
von solchen Waren, in denen wir ein Monopol haben. Das ist
in der Vorkriegszeit im wesentlichen Kali gewesen. Das Monopol
ist zerbrochen, seitdem Elsaß-Lothringen uns verloren ging. Die
chemische Industrie ringt um die Erhaltung ihres technischen
Monopols. Man ist dort optimistisch, aber wir haben damit zu
rechnen, daß die Welt draußen jetzt nicht mehr bloß auf die
deutschen Farben angewiesen ist. Sonst haben wir an Mono—
polen, wo die andern von uns nehmen müssen, was wir bringen,
heute nichts mehr anzuführen. Wir sind also angewiesen auf
das, was deutsche Leistung aus deutschen und aus fremden Roh—
stoffen macht.
Indem wir diese Überlegungen anzustellen haben, stoßen wir
aber nun auf die Erkenntnis, daß sich in der Zeit, da mit
—VV—
konnten, draußen die Welt industriell anders gestaltet hat als sie
vorher war, daß in der Zeit, in der Deutschland abgeschnitten
war vom Weltverkehr, auch die Industrie der andern Industrie—
länder wenig für den Markt produziert hat, da der Krieg der
größte Verbraucher von industrieller Arbeit geworden war, so
daß nun in all den agrarischen Gebieten und Ländern draußen,
die vorher in der großen internationalen Arbeitsteilung von Eng—
land und von uns ihre industriellen Artikel bezogen haben, teils
aus sachlicher Notwendigkeit und teils aus kapitalistischem Ver—
dienstbedürfnis Industrien entstanden sind. Die agrarischen
Länder haben den Versuch gemacht, sich selber die notwendigen
Industrien zu schaffen. Diese Industrialisierung agrarischer
Länder hat zwar Kanada und Argentinien in wesentlichem Um—
fange nicht erfaßt, sie hat aber doch in der großen Induststriali—
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