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{n dem von Philipp Schoeller und E. I. von Herring im Jahre 1848 gegrün-
jeten Handelsverein schuf sich die Brünner fabriksmäßige Wollindustrie eine
leistungsfähige Exportorganisation, die die Brünner Waren sehr bald auf den
bedeutendsten Handelsplätzen des Auslandes bekanntmachte. Hand in Hand mit
der Ausdehnung des Exportgeschäftes ging die Erweiterung und technische Aus-
gestaltung der Fabriken, die im Interesse ihres‘ Auslandsabsatzes gezwungen
waren, der Verbilligung ihrer Produktion das größte Augenmerk zuzuwenden.
Das Tuchmacherhandwerk, das in seinen Kleinbetrieben die technischen Errungen-
schaften der Fabriksindustrie nur zum Teile einführen konnte, blieb in der Qualität
der Erzeugnisse hinter der Fabriksindustrie zurück und konnte auch in der Ver-
billig ung der Erzeugnisse mit den auf Massenherstellung eingerichteten Fabriken
nicht Schritt halten. In wenigen Jahren vollzog sich unaufhaltsam der Nieder-
gang des einst so blühenden zunftmäßigen Tuchmachergewerbes,
In technischer Hinsicht ist dieser Zeitabschnitt vor allem durch die Ein-
jührung des mechanischen Webstuhls charakterisiert. Brünn, war der
erste Platz des damaligen Österreich, der die im Jahre 1857 gewährte Zollfreiheit
für mechanische Webstühle mit Entschiedenheit ausnützte.
In den Sechzigerjahren gewann in der Brünner Wollindustrie auch die
Verarbeitung von Wollsurrogaten, namentlich von Kunstwolle, an Aus-
dehnung. Die Verwendung von Surrogaten, die gerade in Brünn eine besondere
technische Vervollkommnung erfuhr, ermöglichte eine weitgehende Verbilligung der
Erz eugung, so daß auch die breiten Bevölkerungsschichten, die früher vorwiegend
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