in anderer Reihenfolge — die Kapitelüberschriften der Pro-
grammschrift; der anfangs weit gespannte Rahmen soll nun
verengert, der theoretisch schweifende Blick auf das Praktische
und zur Zeit Notwendige, ja auf das Politische eingestellt werden.
Die nach jetzigem Sprachgebrauch umfassendste Spannung,
der Kulturbegriff, steht am Anfang und am Schluß des Auf-
rufs; — diese weite Netzspannung soll eingeengt werden bis zum
uns jetzt sachlich und zeitlich nächstliegenden Problem der
Bergwirtschaft: der Goldinventur in Pretoria. Was liegt
zwischen „Kultur“ und „Gold“? Ich meine: „Staat und Wirt-
schaft“, dazwischen die Bewegung, das Leben.
Und noch eins sei hier vorausgeschickt: Jeder schaut durch
ein nationales Fenster, durch einen ihm von Geburt und Er-
ziehung her mitgegebenen Fensterrahmen in die Welt. Das
kann gar nicht anders sein, muß so sein und ist deshalb gut so.
Jedes sogenannte internationale Fenster ist Einbildung, kann
kein eindrucksvolles Bild geben, sondern nur verschwommene
Wolken und Nebellandschaften. Aber der nationale Blick kommt
nur zum Selbstbewußtsein, wenn er sich die daneben befind-
lichen anderen nationalen Blickweisen vergegenwärtigt und
ideell, nicht real, ein internationales Bild vorstellt.
Damit seien Sinn und Zweck dieser Programmschrift ange-
deutet: Sie soll ein Versuch sein, eine ruhige und ernste Aus-
sprache anzubahnen, und will einige Richtlinien geben für zu-
nächst nationale bergwirtschaftliche Zusammenschlüsse in allen
Ländern, die dann auf gemeinsamer wissenschaftlicher Basis
sich in friedlichem Wettbewerb zusammenfinden sollen in
einem „Internationalen bergwirtschaftlichen Institut“.
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