viel, — sondern nur durch eine „überbergmännische“, sachlich,
menschlich und methodisch umfassendere Zusammenschließung
in zunächst lockerer, nicht einseitig verpflichtender Form. Wir
müssen eine höhere, aber jedem erreichbare „Plattform“ her-
stellen, wie es der Amerikaner nennt, von wo aus die Gesamt-
wirtschaft etwas weiter zu übersehen ist als bisher, und in diesem
weniger nebeligen Blickfelde die bergwirtschaftlichen Zusam-
menhänge und Verflechtungen zu erkennen streben. Und zu
dem Erklimmen dieser Plattform müssen wir jede solide, auf
verschiedenen Seiten ansetzbare Leiter benutzen: die wissen-
schaftliche, die wirtschaftliche und die politische, — auf je-
der nationalen Seite und von jeder sozialen Stufe aus ver-
wendbar.
Nach heutigem Sprachgebrauch nennen wir das eine Arbeits-
gemeinschaft, womit gerade angedeutet wird, daß nunmehr ge-
rade diejenigen, also auch Nichtbergleute, zusammen an einem
Tisch arbeiten müssen, die sich bisher niemals vollzählig und
dauernd zusammenfinden konnten, weder außerhalb einer
Fakultät, noch im Volkshaus, noch in Genf.
Arbeitsgemeinschaft hat nicht Interessengemeinschaft zur
Voraussetzung! Wir wollen mehr als nur „gemeinsame Inter-
essen wahren“; — das tut heute jeder „Reichsverband“, jede
„Fachgruppe“, jeder „Verein mit langem Namen“ ; — wir wollen
uns jenseits der Interessen stellen, jenseits von Gut und Böse in
diesem Interessensinne. Wir sehen die sogenannte „Not der
Zeit“, die ja immer irgendwie gewesen ist und sein wird, als
eine Spannung der Gegensätze, als erhöhtes Leben, als vermehrte
Aktivität an, der nicht durch sich duckende Passivität, sondern