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der Hausfrau widmet, während früher von dieser Arbeit oft nicht
sehr respektvoll gesprochen wurde, hat seine tiefere Ursache in
den Kriegs- und Nachkriegserscheinungen, in der »Hungerblockade«,
die über die Mittelmächte verhängt wurde (von der Lloyd George
sagte: The blocade was one of the most efficient weapons of the
war... ), in der furchtbar würgenden Not an Lebensmitteln und
Rohstoffen; die Not, die stärker ist als Gesetze, auch als alt-
angesehene »wirtschaftliche Gesetze«, zwang uns, umzulernen, trieb
Lehre und Politik an, sich mit physiologischen Ernährungsfragen
(wir erinnern an die Kalorientheorie, an das Nemsystem u. a.) und
mit den »Konsumenteninteressen« zu befassen, in welcher Hinsicht
als äußerlich oberste Krönung des Werkes die Errichtung eigener
Ernährungsministerien gelten darf; eigene Konsumentenorganisationen
entstanden, neben dem bisher allein maßgebenden Produzenten-
interesse mußte in der Wirtschafts- und Handelspolitik auch das
der Konsumenten beachtet werden, die Hausfrauenprobleme
wurden immer eifriger erörtert und darauf bezügliche Maßregeln in
Angriff genommen.
Zur Zeit der heftigen Kämpfe um die Frauenemanzipation
war der Hausfrauenberuf weniger geachtet; die Frauen drängten in
alle männlichen Berufe, forderten und erreichten auch, fast in allen
Ländern, die Gleichberechtigung, selbst das politische Wahlrecht.
Nun trat aber eine merkwürdige re-actio, allerdings im Zeichen der
erwähnten wirtschaftlichen Not, ein: die hauswirtschaftliche Tätigkeit,
der Beruf der Hausfrau gelangte wieder zu Ehren, ihre große volks-
wirtschaftliche, aber auch bevölkerungspolitische und soziale Be-
deutung wurde immer mehr erkannt und anerkannt. Parlamente und
Regierungen befaßten sich mit diesen Fragen, vielerlei Fachschulen
und berufliche Vereine entstanden, und Literatur über Literatur ergoß
das Füllhorn ihrer (oft nicht allzu hohen) Weisheit auf Leser und
Leserinnen. Da ist es nur selbstverständlich, daß auch der neue
Rationalisierungsgedanke in das weite Reich der Hauswirtschaft und
der Frauenarbeit eindrang.
Die Hauswirtschaft ist eines der wichtigsten Quellgebiete der
Rationalisierung. Schon der gute alte Sprachgebrauch beweist dies:
für rationelles Wirtschaften sagt man »haushälterisch«, d. h.
wie in einem gut oder wirtschaftlich geführten Haushalte zu Werke
gehen. Empirisch, in groben Zügen, haben allerdings die Menschen
auch schon bisher — sie sind in ihrer Masse doch nicht so eng-
Kobatsch; Wirtschaftlichkeitslehre.