Il. Von 1900 bis 1914
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Die Gründungskonferenz in Kopenhagen im Jahre“ 34
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Der Vorsitzende der dänischen Gewerkschaften, J. Jensen,
nahm im Jahre 1900 am Kongreß der englischen „General Fede-
ration of Trade Unions“ in Glasgow teil und unterhielt sich
bei dieser Gelegenheit mit deren Generalsekretär Isaak Mitchell
über die Notwendigkeit der Herstellung einer Verbindung
zwischen den gewerkschaftlichen Landeszentralen der einzel-
nen Länder. Da im Jahre 1901 ein Skandinavischer Arbeiter-
kongreß nach Kopenhagen einberufen war, schlug Jensen vor,
die gewerkschaftlichen Landeszentralen Europas zur Abord-
nung von Vertretern zu diesem Kongreß einzuladen und so die
Möglichkeit zur Bereitung der Grundlagen eines internationalen
Zusammenarbeitens zu schaffen.
Die skandinavischen Länder, d. h. Dänemark, Norwegen.
ınd Schweden arbeiteten bereits seit 1886 international zu-
sammen und hielten von Zeit zu Zeit skandinavische Ar-
beiterkongresse ab, an denen die politischen und gewerk-
schaftlichen Organisationen aller drei Länder teilnahmen.
Jensen setzte sich mit dem Vorsitzenden der General-
kommission der Gewerkschaften Deutschlands, Karl Legien,
in Verbindung, der dem Plan zustimmte. Auf diese Weise
kam am 21. August 1901 in Kopenhagen die erste internationale
Konferenz zustande.
Legien wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, daß wie-
lderholt aus einzelnen Ländern die Anregung gemacht worden
sei, einen internationalen Gewerkschaftskongreß abzuhalten.
Solche Kongresse hätten bereits 1888 in England und 1900 in
Frankreich stattgefunden. Die deutschen Gewerkschaften
hätten indessen die Teilnahme abgelehnt, und zwar nicht aus
Mangel an internationaler Solidarität, sondern weil sie sich
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