zweifelhaft und die Arbeiten der Konferenz würden durch das
gleichzeitige Tagen eines großen Kongresses erschwert wer-
den. Dem. schließt sich Duncan an, der gleichzeitig die Ein-
ladung der amerikanischen Gewerkschaftszentrale vorbringt
und vorschlägt, die nächste Internationale Konferenz im Jahre
1915 gelegentlich der Eröffnung des Panamakanals in San
Franzisko abzuhalten.
Da die Delegierten nicht die Möglichkeit gehabt hatten,
eine vorherige Entscheidung ihrer Landeszentralen herbei-
zuführen, die wegen der entstehenden hohen Kosten nicht zu
umgehen war, erzeugte diese Einladung eine gewisse Verlegen-
heit. Legien bemerkte dazu, daß die Abhaltung einer Konferenz
in Amerika auf den ersten Blick unausführbar erscheine. Trotz-
dem müsse jedoch überlegt werden, ob nicht mit Rücksicht
auf die wünschenswerte gute Verbindung mit den amerika-
nischen Gewerkschaften der Frage näher getreten werden soll.
Durch ein Umlageverfahren könnte auch den kleineren Län-
dern die Möglichkeit gegeben werden, au der Reise teilzuneh-
men. Im Augenblick sei indessen eine Annahme der Ein-
ladung nicht möglich, man könne jedoch auf der nächsten
Konferenz auf die Angelegenheit zurückkommen und sehen, ob
die zweitnächste Konferenz in Amerika abgehalten werden
könne. Schließlich wurde in’ diesem Sinne beschlossen. Der
oben erwähnte belgisch-holländische Antrag wurde zurück-
zezogen.
Die von Gompers in Paris als „Anregungen“ gemachten
Vorschläge lagen nunmehr nach Anschluß der amerikanischen
Gewerkschaftszentrale als offizielle Anträge vor. Duncan
bemerkte zu dem Antrag betr. Errichtung einer Internationalen
Arbeitsföderation, daß dieser nicht eine sofortige Entscheidung
bezwecke, sondern nur zum Studium der Frage anregen Soll.
Legien äußerte hierzu, daß er gerne bereit sei, dem Antrag
zuzustimmen, da er die notwendige und logische Folgerung
der Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung sei. Der ame-
rikanische Vorschlag könne indessen erst dann praktisch in
Erwägung gezogen werden, wenn in den internationalen Be-
ziehungen eine weitere Festigung eingetreten sei und die ge-
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