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Die Bevölkerung Uruguays, gegen Ende des 18. Jahrhunderts
noch ganz unbedeutend (1796: 30700), ist schnell gewachsen, In den
letzten 30 Jahren (1895—1024) hat sie sich verdoppelt (1925:
1678000).
Die Bevölkerung des Landes nimmt verhältnismäßig stärker
zu als jene der Hauptstadt. Während auf diese 1915 noch 27,38%
der Gesamtbevölkerung entfielen, waren es 1924 nur noch 25,73%.
Die Bevölkerungsdichte brechnet sich für Ende 1924 auf 8,8 Be-
wohner je Quadratkilometer. Da aber die Stadt Montevideo allein
rund 423000 Einwohner zählt, sinkt sie im Lande selbst auf 6,4.
Berücksichtigen wir nun noch, daß sich auch unter den Städten der
Departements eine Anzahl größerer befinden, so ergibt sich für das
platte Land eine sehr viel geringere Dichtigkeit der Bevölkerung,
die in vielen Gegenden kaum 2 Einwohner auf ı qkm überschreiten
wird.
Das natürliche Wachstum der Bevölkerung machte in den
letzten Jahren etwa 14% ,9 aus. Die Geburtenziffer bewegte sich
von 1912—25 zwischen 25,4 und 32,6% /99 (davon 6,24—8,55, also etwa
ein Viertel unehelich). Die jährliche Zahl der Todesfälle hielt sich
im allgemeinen unter der Hälfte jener der Geburten. Übrigens sind
letztere seit 1879/80, wo sie noch auf 54% 0 berechnet wurden, er-
heblich zurückgegangen. Die Vermehrung durch den Überschuß
von Ein- und Rückwanderen war sehr ungleich. Für 1913 berechnete
sie sich auf 22% /9g, für 1924 auf 9,5%/9 der Gesamtbevölkerung, deren
jährliche Zunahme aus beiden Quellen man seit 1919 auf ungefähr
24°/o0 wird veranschlagen dürfen. Die Einwanderung war vornehm-
lich eine romanische.
Für 1924 bzw. 1925 wurden angegeben: Eheschließungen 0173
bzw.9363, Geburten 41 880 bzw. 42 167, Todesfälle 19132 bzw. 19332,
Die Zahl der Ehescheidungen ist im Wachsen begriffen: 1908: 24,
1921: 256, 1925: 381, im ganzen von 1907—25: 3006.
Das Aufgehen der Fremden und ihrer Abkömmlinge in das
Uruguayertum soll sehr rasch vonstatten gehen. Während z. B.
in Perü dieser Absorptionsprozeß zwei Generationen erfordert, er-
folgt er in Uruguay in einer, Ja, selbst von den frisch eingewanderten
Fremden wird gesagt, daß sie sich dem nationalen Geiste oder Ge-
präge, wenigstens in ihrer überwiegenden Mehrheit, in kurzer Zeit
derart anpassen, daß man kaum noch Unterschiede zwischen ihnen
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