Object: Statische oder dynamische Zinstheorie?

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Fall ist es das nicht, Angebot und Nachfrage einander als 
prinzipiell unabhängige Faktoren gegenüberzustellen. Woraus 
folgt, das es eine Gleichgewichtslage im Sinne des ersten 
Falles im zweiten nicht geben kann‘), ; 
„Form und Inhalt der Entwicklung in’ unserem Sinn ist 
dann gegeben durch die Definition: Durchsetzung neuer Kom- 
binationen‘“?), wozu Schumpeter neben‘ mehreren Unterfällen 
auch das Einschlagen mehrergiebiger, aber zeitraubender Pro- 
duktionsumwege rechnet?). Und zwar sind unter neuen Kom- 
binationen hier nur solche Fälle zu verstehen, wo die Neuerungen 
diskontinuierlich, im großen, uno. actu auftreten und nicht 
etwa durch kleine Schritte, kontinuierlich anpassend erreicht 
werden. 
_ Die statische Wirtschaft ist demnach entwicklungslos, denn 
in ihr gibt es keine neuen Kombinationen. Änderungen in den 
außersozialen und außerwirtschaftlichen sozialen Daten, Ände- 
Füngen in den Geschmacksrichtungen der Konsumenten, schließ- 
lich auch Bevölkerungs- und. Reichtumszunahme rufen in-der 
statischen Wirtschaft-nur-Anpassungsvorgänge .hervor%). Die 
großen Veränderungen der Wirtschaft haben daher ihre Ursache 
nicht in Änderungen der Umwelt, vielmehr gibt es für: Schum- 
peter eine rein wirtschaftliche Entwicklung. Die genannten 
Datenänderungen sind nur fördernde Bedingungen®). Außerdem 
sind Reichtumszunahme und Bevölkerungswachstum, wenn 
sie in großem Umfange auftreten, ebenso die meisten Änderungen 
in der Geschmacksrichtung der Konsumenten erst die Folge 
bereits stattgefundener Entwicklung®. Die Ursache, das. Er- 
klärungsprinzip für die großen Veränderungen in der Wirt- 
schaft liegt anderswo. Die „sich selbst überlassene‘, nicht von 
äußerem Anstoß getriebene Wirtschaft zeugt die Entwicklung aus 
sich selbst heraus, die Entwicklung ist innersystematisch, rein 
wirtschaftlich’). Wir können daher, ohne Wesentliches zu über- 
sehen, von einer Wirtschaft mit konstanten Daten ausgehen®). 
1) Schumpeter, Entwicklung, S. 100. *) ebda., S. 100. 
3) ebda., S. 242; Schumpeter, Entgegnung, S. 611. 
') Schumpeter, Entwicklung, S. 94,96, °)ebda., S. 96 Anm. 5, S. 99, 102, 
*) ebda,, S. 96, Anm. 5, S. 99/100, 102ff, ”) ebda., S. 93, 95/98. 
3) ebda., S. 96.
	        
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