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absichtigt war. Die Einnahmen sind vielmehr nur als eine Erläuterung der
Ausgaben zu betrachten, denn in der Ausgabenverteilung liegt das Schwer⸗
gewicht der Untersuchung. Die Einnahmen⸗ und Ausgabenseite unserer Sta—
tistik ergibt einen Ue berschuß je Haushalt von 416, 40 M,
ein Betrag, der sehr wohl mit dem Kassenbestand der Haushalte überein⸗
stimmen kann.
Auch in anderer Hinsicht ist auf die Erfahrungen früherer Erhebungen
Rücksicht genommen worden. Die Unterteilung der Einnahmen
und Ausgaben haben wir so getroffen, daß unsere Erhebung möglichst
mit den von anderer Seite unternommenen vergleichbar ist. Da der Posten
„sonstige Einnahmen'“ bei anderen Erhebungen bisweilen recht hoch
war, haben wir die Einnahmen zweckentsprechend untergeteilt und vor allem
die Posten „Ersparnisse“ und Darlehen“ ausgesondert. Bei der Ver—⸗
buchung der Erträge aus Acker, Garten und Nutzvieh haben
wir so verfahren, daß die Produktionskosten an dem Marktwert des Er—⸗
trages gekürzt wurden. Auf diese Weise haben wir den wirklichen Reinertrag
zu ermitteln versucht.
Wie die Behandlung der Naturalien, so bereiten auch andere nur rech⸗
nerisch durchlaufende Posten, wie z. B. reine Kapitalverschie—
bungen, die Vorschußnahme, die Rückerstattung von Steuern, die Erstattung
von Arztrechnungen durch die Krankenkasse, die Verbuchung von Spesen
und ähnlichen Posten bei der Durchführung einer Haushaltungsstatistik große
Schwierigkeiten. Man kann von den Buchführern nicht verlangen, daß sie
bereits bei der Eintragung der Einnahmen und Ausgaben in allen Fällen
auf diese Dinge Rücksicht nehmen. Erst bei der späteren Bearbeitung des
Materials konnte eine' Prüfung dergestalt eintreten, daß die Geldbeträge, die
lediglich als eingegangen und ausgegangen, nicht aber als Einnahmen und
Ausgaben der Haushaltung zu betrachten sind und die mit der ordentlichen
Wirtschaftsführung nicht zusammenhängen, herausgenommen wurden. In
einigen Fällen allerdings, nämlich bej der in sehr vielen Haushaltungen zu
beobachtenden Vorschußnahme von Nonht zu Monat war zu berücksichtigen,
daß auch diese Art der Darlehnsnahnie für die Beurteilung der Lebenshaltung
eine gewisse Rolle spielt. So mußte, wenn auch im Rahmen der Haushalts-
erhebung nur die Darlehen auf längere Sicht und die Rückzahlungen von
älteren Schulden verbucht wurden, dieser Tatsache insoweit Rechnung ge—⸗
tragen werden, als die Höhe der vorschußweise genommenen Darlehen außer⸗
halb der Wirtschaftsrechnung berechnet wurde (vgl. Seite 15).
Die Ausgaben für Versicherungen wurden von Anfang an sehr
genau erfaßt, da in früheren Erhebungen bei dieser Ausgabengruppe Mängel
zu Tage getreten waren. Der sogenannte Arbeitgeberanteil wurde jedoch nicht
verbucht. Die weiteren Ausführungen werden zeigen, daß die Aufwendungen
für freiwillige und Zwangsversicherungen recht gründlich angeschrieben wor—
den sind.
Auf eine Ermittlung der verbrauchten Mengen der Ernährungsmittel
haben wir aus verschiedenen Gründen verzichtet. Die Aufwendungen für eine
folche Arbeit hätten keineswegs in einem Verhältnis zu dem zu erwartenden
Ergebnis gestanden. Es liegen bereits qute Mengenberechnungen des Statisti⸗