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damit verbindet, zu welchen Taten, zu welchen Opfern über den
Streik hinaus er den Arbeiter befähigt.“
In dieser seiner Sehnsucht um eine schließlich auch ihn befriedigende
Bestaltung seines persönlichen und auch sozialen Lebens trifft den deutschen
Arbeiter inmitten seiner eigenen Zielsetzungen aus dem Osten her die
Agitationskraft der im Bolschewismus sich auf—
bäumenden russischen Seele, die in Abwehr all der mechani—
sierenden Tendenzen, die über den Kapitalismus und die immer mehr
technisierende Zivilisation immer stärker auf sie eindringen, die Ideevon
dem alleinigen Werteines unmittelbaren und wirk—
bichen Lebens aus einer leidenschaftlichen Seele herausstellt.
Jeden Zentralismus und jede Autoritätsschlechthin hält
man dort für die Quelle aller tyrannischen Einrichtungen. In jedem um—
fassenden System sieht man schließlich die Persönlichkeit sowohl wie die
soziale Wirklichkeit des Lebens vergewaltigt.
Deswegen Kampf
gegen jede systematische Einheit,
gegen jeden zentralistischen Unitarismus des
Staates,
gegenjede Gewalt der Bürokratie, des Militärs, der Polizei,
schließlich gegen den als metaphysischen Zentralismus empfundenen
Gottesglauben.
Bakunin, der russische anarchistische Theoretiker, der auch den deut—
schen Kommunismus geistig stark beeinflußt, gibt diesem Kampf gegen Gott
und Staat den Charakter eines Kampfes gegen den ganzen, sich so an⸗
maßend gebärdenden Intellektualismus und Rationalismus, wie gegen jede
Form der Bildung überhaupt, die nur das aufsteigende, zukünftige, unmittel—
bare Leben vergewaltige.
„Auch der Verstand soll keine neue Autorität werden, auch die
Wissenschaft soll nicht herrschen, auch die Wissenschaft sei nicht „Leben“, —
sie schaffe nichts Lebendes, sie rubriziere, organisiere, fasse zusammen, „er⸗
halte“ bloß Einsichten und Einrichtungen und opfere die individuelle
Fülle des Lebens — dem System.
Die Kunst sei deshalb als schöpferischer Akt für das Leben der Mensch⸗
heit viel wichtiger als die Wissenschaft.“
J Zieht man von diesen Empfindungen und Strebungen die Ueber—⸗
steigerungen und Agitationsinhalte ab, die in Rußland nicht minder als
bei uns durch einen rücksichtslosen Machtwillen, wie durch einen nicht minder
zielbewußten jüdischen Intellektualismus hineingetragen werden, dann steht
man vor seelischen Reaktionen, die man erkennen muß, um auch solche Er—
scheinungen zu verstehen, wie das Vordringen der im Kommunismus und
in der unabhängigen Sozialdemokratie zusammengefaßten politischen Kräfte
gegen die langsam verspießernde Sozialdemokratie. Alles drängt von dieser
Seite her nach Entscheidung in Abwehr und Neugestaltung.
Das „Verhandeln“, das Rezept unserer Parteien und Parlamente, wird
als ein Ausdruck feiger, ausweichender intellektueller Klügelei, als ein Feil—
schen und Kuhhandeln, als ein Verrat an den letzten sittlichen Werten
empfunden — die niemals aus Ueberlequngen um rein rechnerische Renta—