Full text: John Pierpont Morgan, der Weltbankier

Das Eisenbahngeschäft hatte damals rauhe Sitten, 
es war noch neu und wurde nur von wenigen verstan- 
den, In der fraglichen Periode sah Morgan seinen 
Schwierigkeiten ins Gesicht und überwand sie erfolg- 
reich nach seiner eigenen Methode. Und das Publikum 
bildete sich allmählich eine Meinung von ihm. Es hielt 
ihn für einen Mann aus Erz, rücksichtslos, doch gut- 
mütig, von furchtbarer Energie und großer Charakter- 
stärke, für einen Mann, der sicher ausführbare Pläne 
faßte, dessen Ehrbarkeit seinen Klienten gegenüber 
bewiesen war und außer allem Zweifel stand. Um 
sein 50. Jahr wurde Morgan allmählich ein Faktor 
im nationalen Leben, seine Handlungen wurden 
von Wichtigkeit für den Staat, denn sie hatten schon 
durch ihre umfassende Größe mit politischen sowohl 
wie finanziellen Fragen zu tun, sie riefen Meinungs- 
verschiedenheiten und Bewegungen hervor, die das 
Land noch lange beschäftigen sollten. 
Achtes Kapitel 
DIE SCHATZAMTSKRISIS VON 1895 
Mi igens Kontrakt über die Goldlieferungen an die 
Regierung der Vereinigten Staaten vom Jahre 
1895 machte seinen Namen im ganzen Land bekannt. 
Bis dahin war er eigentlich nur einem verhältnismäßig 
kleinen Kreis von Finanzgewaltigen geläufig gewesen, 
das Heer der kleinen Kapitalisten hatte allerdings 
schon von ihm gehört, aber die Zeitungen hatten ihn 
sozusagen noch nicht entdeckt. 
Im Winter 1894/95 geriet das Schatzamt der Ver- 
einigten Staaten unter den Nachwehen der furcht- 
baren Krisis von 1893 in außerordentlich . ernste 
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