Full text: John Pierpont Morgan, der Weltbankier

zug, der nur den Firmen zugestanden wird, deren Ein- 
fluß den Markt wirklich erweitern und so am Erfolg 
des Unternehmens mitarbeiten kann. Die Firma, die 
die Bildung eines Konsortiums übernehmen will, be- 
reitet einen Vertrag vor, in dem jede Einzelheit genau 
aufgeführt ist, und dieses Schriftstück wird den ein- 
zelnen Konsortialen zur Billigung und Unterschrift 
zugesandt. Wenn ein kapitalkräftiges Haus den Plan 
aufzieht, hat es selten mit einem abschlägigem Be- 
scheid zu rechnen, denn eine Weigerung würde die 
Streichung der betreffenden Firma von der Liste für 
alle Zukunft bedeuten. 
Wenn Morgan eines seiner Riesenkonsortien bil- 
dete, setzte er seine Geschäftsfreunde auf die Liste 
mit den Anteilen an der Verantwortlichkeit und am 
Gewinn, die sie haben sollten. Er fragte sie gar nicht 
erst. Es kam auch schon vor — besonders im Falle 
des Schiffahrtstrusts —, daß seine Geschäftsfreunde 
für Verluste aufzukommen hatten, anstatt daß sie 
schmunzelnd Gewinne einsteckten. Nichtsdestoweniger 
überließen sie alles ihm, Es würde auch nicht 
geraten gewesen sein, eine Einwendung gegen irgend- 
eine Anordnung, die er getroffen hatte, zu machen. 
Einmal ging ein Kapitalist mit dieser Absicht zu Mor- 
gan. Er hatte seinen Namen auf der Liste eines neuen 
Konsortiums gefunden, und wagte nun leise anzu- 
deuten, daß er im Augenblick von einer Teilnahme 
lieber Abstand nehmen würde. Morgan schwieg ziem- 
lich lange darauf, so lange, daß der Besucher anfing, 
von etwas anderem zu reden. Er merkte aber, daß 
Morgan gar nicht zuhörte. Morgan dachte sich: ‚Hier 
ist also ein Mann, der sich ein Vermögen aus den Ope- 
rationen gemacht hat, die ich ausgedacht habe; er hat 
das Glück gehabt, zugelassen zu werden, wo so viele 
andere fast auf den Knien um diesen Vorzug baten — 
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