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Literatur
an.
Zunächst kommen alle in den Anmerkungen 21—42 aufgeführten Schriften
in Betracht, denen die folgende Auswahl als Ergänzung dient: F. Tönnies,
Philosophische Terminologie, 1906. H. Swoboda, Verstehen und Begreifen in
der Vierteljahrsschrift für wiss. Phil. Band 27 (die Terminologie des Verf. weicht
von der üblichen ab). M. Frischeisen-Köhler, Das Realitätsproblem (1912),
S. 5off., 85ft. B. Erdmann, Erkennen und Verstehen. 1913. M. Weber, Über
einige Kategorien der verstehenden Soziologie im „Logos“, Band IV. H. L. Stol-
tenberg, Sozippsychologie (1914), S. 27£. W. Köhler, Geist und Freiheit.
1914. Max Scheller, Ethik (1916), S. 438, 496£., 550; derselbe, Zur
Phänomenologie der Sympathiegefühle (71913), S. 5. und Anhang; 2. Aufl. unter
dem Titel Wesen und Formen der Sympathie. 1923. G. Simmel, Vom Wesen
des historischen Verstehens. 1918. Br. Bauch, Logos und Psyche im „Logos“,
Band XV, S. 173ff. (Anseinandersetzung mit Rich. Kroner). M. Wirth, Zur
Kritik einer verstehenden Psycholugie der Weltanschauung im Archiv für Psycho-
logie, Band 43. Verhandlungen des Internationalen Psychologenkongresses in
Groningen: 1925 (Thema: Erklären und Verstehen). Gaston Roffenstein,
Das Problem des psychologischen Verstehens. 1926. A. Stein, Der Begriff des
Verstehens bei Dilthey. 1926, Mart. Heidegger, Sein und Zeit, I. 7g26. Das
Buch verdient auch in einer Übersicht über die Literatur zum Verstehens-
problem genannt zu werden, da es in seiner Gänze geradezu als ein Traktat des
Verstehens angesehen werden kann. H. hat als erster es unternommen, eine „ver-
stehende“ Ontologie (mit allen ihren Vorzügen, aber auch mit ihren Grenzen) zu
schreiben, wobei wir freilich den Begriff des Verstehens über den ihm hier unter-
legten Sinn hinaus erweitern müssen zu dem, was H. „ein fundamentales Kxistenz-
ziel“ nennt (S, 336). H,. definiert „Verstehen“ als „die genuine Zueignung des
Seienden‘ (S. 170), als „das sich entfernende Sein zum eigensten Seinkönnen“
(S. 19x), als „„Erschlossenheit‘“ des Daseins (S..230). In Vulgärdeutsch könnte
man elwa sagen: Verstehen heißt das Sich-in-der-Welt-Zurechtfinden des Daseins,
zu dem ein theoretisches und ein praktisches Verhalten gehört: das praktische
bedeutet ein Können (verstehen == etwas verstehen == „sich auf etwas verstehen‘),
das theoretische ein Wissen in dem Sinne, in dem wir hier das Wort verwenden. —
R. Müller-Freienfels, Zur Psychologie des Verstehens in der Zeitschrift für
angewandte Psychologie, herausgegeben von W. Stern und O0, Lipmann. Band 31
(x928), S. 410—470; eine ausgezeichnete Zusammenfassung der mit dem Ver-
stehen verbundenen psychologischen Probleme, die für uns peripher liegen.
W. Switalski, Deuten und Erkennen. 1928; die klare Auseinandersetzung des
Aristotelikers und Thomisten mit unserem Problem. Leopold v. Wiese, Das
Verstehen (Bemerkungen zu Werner Sombarts Vortrag auf dem sechsten
Soziologentag) in den Kölner Vierteljahrsheften für Soziologie. 8. Jahrgang.
1929.