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Die Weltmarkterschütterungen nach 1913
HH. DIE VERRINGERUNG DES WELTWIRTSCHAFTLICHEN
WARENAUSTAUSCHES ALS FOLGE DER DESORGANISATION
DER WELTWIRTSCHAFT
1. ALLGEMEINE UMSTÄNDE
Ehe wir auf die eigentlich wirtschaftlichen Umstände eingehen,
welche man heute als „Desorganisation“ der Weltwirtschaft zu be-
zeichnen hat, sei an die allgemeinen Faktoren erinnert, welche, zwi-
schen 1913 und heute liegend, der Welt und ihrem Austauschhandel
ein anderes Gesicht gegeben haben.
Zunächst ist der Verwüstungen des Weltkrieges zu gedenken,
welcher die beteiligten Länder an Menschen, an produktiven Ein-
richtungen aller Art ärmer machte, blühende Länder zum Teil in
Wüsteneien verwandelte und ungeheure Summen aufgesparten und
produktiv zu verwendenden Kapitals in völlig unproduktive Kanäle
lenkte. Die Gefolgschaft dieses Ringens war aber, je länger es
dauerte, eine Erschütterung der politischen Basis, auf welcher die
europäischen Staaten ruhten. Diese Erschütterung kam am stärksten
darin zum Ausdruck, daß Rußland nach seiner Revolution aus dem
Kreis einigermaßen einflußreicher internationaler Wirtschaftsmächte
überhaupt ausschied. Aber auch andere Revolutionsländer, wie das
Deutsche Reich, Österreich und Ungarn, sahen lange Zeit hindurch
ihre wirtschaftlichen Interessen durch politische verdunkelt, abge-
lenkt und schon dadurch ihre wirtschaftliche Tätigkeit geschwächt.
In Ländern wie England, deren Arbeiter- und Bürgermassen dem
Sozialismus fernstanden und die außerdem selbstbewußte Sieger-
länder waren, kamen diese Erschütterungen nicht in politisch-revo-
lutionären Kämpfen zum Ausdruck. Wohl aber haben auch diese
Länder — England an der Spitze — unter einer sichtlichen „Unruhe“
der öffentlichen Zustände, wie sie im Jahre 1913 nicht bestand, zu
leiden gehabt. Arbeiterstreiks von bisher kaum gekannter Schärfe
— erinnert sei vor allem an die Kohlengrubenarbeiter — waren der