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Die Pendelwanderung ist in erheblichem Umfang, z. B. in Württem-
"erg, eine Folge der neueren Verkehrsmittel (Eisenbahn, Rad, Stras-
senbahn, Motorrad, Auto). Der Radius wird dadurch stark erweitert.
Die mittelalterliche Stadt war nicht nur wegen der Kriegs-
vefahr (Verteidigung) mauerumschlossen und daher auf kleinem
Raum zusammengedrängt. Sie war auch wegen der schlechten Ver-
zehrswege und -mittel nur in bescheidenem Ausmasse möglich (Klein-
heit der Städte bis zur Eisenbahnära, im klass. Altertum fast nur
Jeehandelsstädte und Grossgarnisonen bezw. Hauptresidenten grosser
Zeiche „grössere Städte”),
Die moderne Grosstadt ist längst zur Sanierung ihrer „Altstadt”
rzezwungen und die Auseinandersetzung der Grosstadtpolitik mit
Zaum der Markung, Licht, Luft, Park usw. bereits eingeleitet.
Das Problem der sogenannten Auflockerung der Grossstadt ist
Jurch die Citybildungen Industriegelände, Verlegung von lästigen
Anlagen an die Periferie, Wohnviertel, Villenquartiere usw. längst
m Gang mit täglichen Massenpendelbewegungen.
Jas Verkehrssystem, d.h. das Ineinanderwirken von allen
Schnellbeförderungsanstalten durch Tarife und Uebergangsbillete
(Transferkarten) ist in Bildung begriffen und fand zunächst durch
Rieseneingemeindungen und Zusammenfassungen von verkehrsge-
‚egenen. Vororten usw. eine Lösung.
Mit der Brennendwerdung der sogenannten Wohnungsfrage erhält
Jie Pendelwanderung ein etwas anderes praktisches Gesicht. Es
fragt sich, w o die Wohnungen erstellt werden sollen und am zweck:
nässigsten liegen können. Die Frage des Geländes und der Ge-
samtwohnanlagen beginnt gegenüber dem KEinzelbau und der
Wahl des Areals in unmittelbarer Umgebung brennend zu werden.
Die Symbiose der Wohnorte mit Pendlern und der Arbeitsorte mit
Pendlern ist für beide Teile, wie auch für die ganze Erwerbsbevöl-
verung einer Gegend von entscheidender Bedeutung. Kine Berufs-
statistik solcher Gegenden ohne Ersichtlichmachung der Pendler und
Nichtpendler ist unverständlich.
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1. Trotz der grossen Bedeutung der Pendelwanderung für die Volks-
wirtschaft, die Sozialpolitik, das Verkehrswesen und besonders für die
yrosstädtische Wohnungpolitik ist die statistische Ermittlung dieser
Wanderbewegung noch selten anzutreffen. Arbeiten für ein ganzes Land
liegen — soweit uns bekantt — nur in Württemberg und in der Schweiz
vor. Was sonst noch vorhanden ist, sind lokale Untersuchungen für ein-
zelne Grosstädte und Industriegebiete.
AN diese Versuche sind. wie an einzelnen Beispielen zu zeigen ist,