Gewehr, Schrotflinte und Revolver. Aber meine Leute
hatten nicht das Recht zu schießen, es sei denn, daß wir von
Räubern oder anderen Menschen angegriffen wurden. Ich
war aber nicht angegriffen, sondern nur begleitet und fest⸗
gehalten worden. Dazu verdankte ich meine Schutzwache der
Höflichkeit der italienischen Kolonialoffiziere, und eine
Schießerei mußte unfehlbar ernste Folgen nach sich ziehen.
Was ich auch unternehmen würde, es durften nicht andere
darin verwickelt werden, sondern nur ich selbst, der ich
ja bereit war, alle Konsequenzen zu ziehen.
Warum sollte man meinen Aufseher nicht fesseln und ihn
als Gefangenen mit zum Desjasmatsch nehmen, der meine
Dokumente vielleicht höher einschätzte! Dazu hätte man
allerdings erst die Soldaten des Leprakranken bestechen
müssen. Ich unterbreitete Efendi den Plan. Er setzte mir
sofort auseinander, wie unsinnig und zwecklos der Versuch
eines Gewaltaktes sein würde. Ob ich nicht das kleine
Horn gesehen habe, das Mangustus Boy um den Hals
hängen hatte? Auf den ersten Klang dieses Horns würden
bewaffnete Männer — Hunderte von bewaffneten Männern
— aus allen im Busch versteckt liegenden Dörfern herbei—
stürzen, um ihrem Führer zu Hilfe zu kommen.
Ich war zwar skeptisch hinsichtlich der Existenz von Hun—
derten von Männern innerhalb der Hörweite eines Horn—
signals, gab aber das Plänemachen für diese Nacht auf. Der
nüchste Morgen brachte neue Palaver. Efendi hatte bereits
einen förmlichen Fußweg zwischen meinem Zelt und dem
des Mangustu ausgetreten, das hundert Meter entfernt
lag, soviel Botschaften von mir hatte er hinübergetragen
und ebensoviel Antworten zurückgebracht. Schließlich war
meine Geduld zu Ende, ich folgte Efendi, ergriff den Lepra—
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