kranken bei der Schulter und nahm dem Boy das Horn
weg, um damit anzudeuten, daß mir jetzt alles einerlei sei.
Die Wirkung war nicht die von mir gewünschte. Mangustu
riß das Horn wieder an sich und blies einmal kurz darauf.
Innerhalb einer halben Stunde war mein Lager von einer
Anzahl von Männern umzingelt, alle mit dem Gewehr in
der Hand.
Dieser Anblick überzeugte mich, daß ich so lange ein Ge—
fangener war, bis es Mangustu gefallen würde, mich freizu—
lassen. Es machte den Eindruck einer gewollten Beleidigung,
daß ich verpflichtet war, meinen Gefängnisaufseher, seine
Leute und seine Tiere während der Zeit meiner Gefangen—
schaft zu ernähren; denn drei Tage lang lehnte er es ab,
sein Elefantengraslager zu verlassen. Obwohl ich den Glau—
ben verloren hatte, ihn durch Überredung zu beeinflussen,
fuhr ich dennoch fort, ihm Mitteilungen durch Efendi zu
schicken, und anscheinend hatten sie schließlich doch etwas
Erfolg. Soweit ich feststellen konnte, kam von Lidj Derwew
keine Antwort, aber am Morgen des vierten Tages ließ
Mangustu mir sagen, ich könne die Packtiere beladen und
meinen Weg fortsetzen, allerdings nicht ohne seine Be—
gleitung.
Zwei Tage lang noch marschierte der Leprakranke an
der Spitze meiner Karawane. Als er am letzten Tage bei
mir erschien, um sich zu verabschieden, setzte er mich in Er—
staunen, indem er sich auf den Boden warf und meine
Stiefel küßte. Offenbar bat er um Verzeihung, die ich
allerdings nicht gerade geneigt war ihm zu gewähren.
Mangustu war der aufregendste von den Zollbeamten, mit
denen wir in Berührung kamen, aber keineswegs der letzte.
Einer von ihnen warnte alle Reisenden durch ein Stück
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