Full text: Die gewerblichen Fortbildungsschulen und verwandten Anstalten in Deutschland, Belgien und der Schweiz ; Mit 29 Tafeln

BERLIN. 
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Mathematik oder geometrisches Zeichnen und Mechanik ; für die ein 
chemisches Gewerbe Treibenden: Chemie und Rechnen. 
Der Unterricht in den fremden Sprachen und im Buchführen 
stösst auf keine besonderen Schwierigkeiten und bildet hier den 
eigentlichen Kern des Unterrichtes. Derselbe wird an Sonntagen von 
9 bis I Uhr Vormittags, Dienstag und Freitag von % bis 9'/, Uhr 
Abends gegen ein bei der Aufnahme zu entrichtendes Honorar von 
3 Mark per Cursus ertheilt. 
In nachstehender Tabelle gebe ich ein zusammenhängendes 
Bild des Besuches dieser Fortbildungs-Anstalten in den letzten drei 
Jahren. Es besuchten in sämmtlichen Anstalten: 
Im Jahre 1877 1878 1879 
Schüler 1024 904 860 
Darunter dem Handwerkerstande Angehörige . . 635 57° 5*^ 
„ „ Kaufmannsstande „ . . 306 210 218 
„ „ Soldatenstande „ . . 43 62 42 
Die Mehrzahl der Theilnehmer standen im 15. bis 23. Lebens 
jahre. 
Die Ausgaben beliefen sich im Jahre 1879 auf 28.930 Mark. 
III. Die Handwerkerschule 
(Director: Jessen). 
Dtirch Gründung einer I landwerkerschule war man bemüht, 
eine Centralstelle für den gesammten Fachzeichen - Unterricht zu 
schaffen, um zweckentsprechend den einzelnen Bedürfnissen der ver 
schiedenen Gewerbe Rechnung tragen zu können. Im Stadtverord- 
neten-Collegium war man jedoch zur Ansicht gelangt, dass eine 
Handwerkerschule nur dann lebensfähig sei, wenn dieselbe von einem 
Fachmanne geleitet wird, der es sich hauptsächlich zur Aufgabe 
gestellt, seine ganze Thätigkeit dieser Schule zu widmen. Diese 
glückliche Wahl fiel seitens der königlich preussischen Regierung 
auf den rühmlichst bekannten Reformator auf dem Gebiete des 
gewerblichen Unterrichtswesens, Herrn O. Jessen, dem die Leitung der 
aus Communalmitteln gegründeten Handwerkerschule übertragen 
wurde. Gleichzeitig erfolgte auch dessen Ernennung zum General- 
Inspector des Zeichen - Unterrichtes an den Handwerkerschulen 
Preussens. 
Organisation. Die Handwerkerschule hat die Aufgabe, Lehr 
lingen und Gehilfen des Gewerbestandes in ihren Freistunden die 
ihrem jedesmaligen Berufe entsprechende zeichnerische, Wissenschaft-
	        
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