Full text: Fünf Jahre deutscher Kolonialpolitik

nací; die bedeutendste der jungen Kolonialbesitzungen Deutsch 
lands. Bei der Verschiedenheit seiner klimatischen Höhenlagen 
bietet Deutsch-Ostafrika nicht nur vielartigen Produkteil Raum, 
sondern es besitzt auch, wie die Handelsstatistik Zanzibars zeigt, 
eine bereits beträchtlich entwickelte Handelsbewegung. Kann 
freilich von einer deutschen Masseneinwanderung zu Zwecken des 
^andbanes, selbst ans beit höher gelegenen Gebieten im Innern, 
wohl kaum je die Rede sein, so haben die ersten Plantagen- 
versuche in den Küstengebieten doch sehr befriedigende Erfolge 
aufgezeigt, sowohl in Absicht ans Güte des Bodens, wie auf 
Willigkeit des Negers zu freier Arbeit. Eine große und er 
folgreiche Kultivationsarbeit eiiles Jahrhunderts uitb mehr ist 
f;ier Deutschland geboten. 
Nach mehrsacheil vergeblichen Versuchen und unter mannig- 
fachen Schwierigkeiten fand auch die Bildung einer Gesell 
schaft für Ostafrika endlich ihrell Abschluß. Ein Kapital von 
etwa drei Millionen wurde gezeichnet, hervorragende, erfahrene 
Geschäftsmänner traten im Direktionsrat zusammen, eine 
diesem unterstellte Direktioil wurde gebildet und unter der 
Aufsicht und Mitwirkung des Auswärtigen Amtes begann vor 
Zwei Jahren die Deutsch-oft a fri kan is che Gesellschaft 
eine geordnete Thätigkeit. 
Nach sehr entgegengesetztem Zuschnitt siild die deutschen 
Erwerbungen in der S ü d s e e erfolgt. Sie sind das Ver- 
^ienst eines unserer ersten Finanzmänner. Seit Jahren mit 
Şindien über die Südseegebiete beschäftigt, gedachte er schon 
1882 die v. Overbeckschen Erwerbungen in Nord-Borneo 
für Deutschland fruchtbar zu machen. Wegen mangelnder 
Unterstützung der Reichsregierung genötigt, davon abzusehen, 
wurden die auf die Südsee gerichteten Vorarbeiten doch ruhig 
weiter verfolgt, während das v. Overbecksche Unternehmen 
znr britischen, mit royal charter ausgerüsteten North Borneo
	        
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