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rität (beim Streit zwischen Staat und Kirche ist der Socialismus
offen ersichtlich der wahre tertius gaudens!), durch Ausnützung
aller Centralisation in Staat, Verkehr, PMicistik für die „ge
sellschaftliche" Propaganda.
Die Ausbreitung der Producti vg e n osse ns chasten wäre
zwar principiell keine socialistische Organisation; denn auch die
Genossenschaftsgeschäfte wären Concurrenzgeschäfte, letzte Verwirk
lichungsform des capitalistischen Princips. Aber dem Socialismus
präjudicirt dies wenigstens nicht; denn Genossenschaftsgeschäfte
sind organisch dem Collectivismus verwandter und daher im letzten
Stadium leichter in den Socialisinus hinüberzuführen, als
„HerrenGeschäfte. Ebenso ist die „Betheiligung der Arbeiter
um Gewinn" zwar selbst noch keine socialistische Organisation;
aber sie führt in den „Collectivbesitz" hinüber. All das kann
der Socialismus als Wasser auf seine Mühle leiten, aber es ist
nicht das, was auf seiner letzten Karte geschrieben stehen muß.
Wir führen dies nachdrücklich aus dem Grunde an, um es zu
erklären, weshalb vor Allem politische Machterlangung der Massen,
Agitation, Verbreitung der materialistischen Lebensauffassung, Kritik
des Speculationsschwindels, etwa auch der Compromiß auf staat
liche Beförderung der Productivgenossenschaften und dergleichen, im
jetzigen Stadium den eigentlichen Inhalt der Bewegung that
sächlich bilden und klugerweise bilden müssen und unbeschadet
jeden Opfers am Princip auch bilden können.
Eine besondere einleitende Erwähnung erheischt ferner die über
einstimmende Art kritischer Polemik gegen „das Capital"
(das private Productionssystem), wie sie dem Socialismus eigen
ist; man versteht sonst die Sprache der Socialisten gar nicht.
„Kritik des Capitals" ist die hauptsächliche geistige Vorarbeit
der Bewegung im jetzigen Stadium.
Diesfalls ist nun Folgendes zu bemerken: Heutiges (pri
vates) Eigenthum an Capital wird dargestellt als — „Dieb-
Mi".
Allein es ist ein ebenso großes als weit verbreitetes Miß
verständnis;, wenn das Wort Proudhon's: „Das Eigenthum ist
Diebstahl!" gemeinhin diese Auslegung findet: der Socialist