Entlöhnungsmethoden in der südwestdeutsch-luxemburg. Eisenindustrie. 7
nun auch in unsei’er Unternehmung tätig, und zu den Pro
duktionselementen, die er so planvoll und zweckmäfsig zu
sammenzufassen und auf den Markt zu bringen sucht, dafs
sie in dieser ihrer Kombination der Nachfrage hinsichtlich
Preis und Qualität am meisten entgegenkommen, zu diesen
Produktionselementen also gehört, wie wir gesehen haben,
auch hier wie anderswo: die Arbeit. Sie wird auch
hier angeboten und begehrt und zeitigt dadurch einen
Marktpreis der Arbeit, sie bildet demgemäfs auch hier
nur eine Ziffer in der Kalkulation und gilt somit
endlich auch hier nur wie in unserer heutigen Privatwirt
schaft überhaupt — als Ware. Ihre Nutzung hat in der
Unternehmung lediglich die Bedeutung eines fabrikatorischen
Vorganges, der in der Höhe vereinbarter Gegenleistung seine
Buchung im Fabrikationskonto und schliefslich seine Bezah
lung findet. Es ist insofern — wie Lotmar in seinem „Arbeits
vertrag“ treffend sagt — kein Unterschied zwischen den
Feuerungsmaterialien, die die Maschinen betreiben, und den
Nahrungsmitteln, die den Arbeiter bei Kräften ei'halten sollen.
„Die Arbeit an sich vermag nur technische Resultate zu
schaffen, keine wirtschaftlichen. Der Preis eines Erzeugnisses
und damit sein Tauschwert — d. h. die Bedeutung, welche
ihm beigelegt wird für den Zweck, einen Preis zu erlangen —
wird eben nicht durch die Kosten bedingt, die auf seine Her
stellung verwendet wurden, sondern durch das Mafs, in dem
es dem vorhandenen konkreten Bedürfnis entspricht. Die Tat
sache, ob ein Erzeugnis wirtschaftliches Gut ist, und das
Mafs, in dem es Gut ist, hängt also nicht ab von dem Quan
tum Arbeitszeit, das auf seine Herstellung verwendet wurde,
sondern davon, dafs die Arbeitszeit auf die Herstellung des
richtigen Erzeugnisses verwendet wurde. Sonach ist die
bloise Verwendung von Arbeitszeit an sich ebenso unfähig,
zu produzieren, d. h. vorhandene Elemente den vorhandenen
Bedürfnissen dienstbar zu machen, wie Natur, Kapital und die
Nutzungen der staatlichen Ordnung. Die Arbeit an sich ist
ebenso unproduktiv wie diese letzteren. Der Faktor, welcher
produziert, ist vielmehr einzig und allein der menschliche
Geist, durch dessen Verstandestätigkeit und Willen alle oder
mehrere Produktionselemente vereint einem vorhandenen kon