Full text: Kohlenversorgung und Flottenstützpunkte

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Meereskunde. 
lande nachzuholen, jetzt fehlte uns das Schwergewicht 
einer starken Flotte, um es mit Erfolg in die politische 
Wagschale werfen zu können. 
Erst wenn wir eine unserer politischen Machtstellung 
sowie unseren Handels- und Kolonialinteressen ent 
sprechend starke Seemacht besitzen, werden wir imstande 
sein, auch in überseeischen Angelegenheiten sicher und 
mit Nachdruck auf treten zu können. 
Der Einwand, welcher gelegentlich gemacht worden 
ist, daß wir ohne den Besitz außereuropäischer Stütz 
punkte unsere Flotte niemals zu einer erstklassigen ent 
wickeln könnten, kann ernstlich nicht in Frage kommen! 
Zur Entwicklung unserer Flotte gebrauchen wir die 
außereuropäischen Stützpunkte nicht, wir gebrauchen da 
zu nur Geld! Wir haben an unseren Küsten eine ganze 
Anzahl von Häfen, deren Herrichtung für die Zwecke 
unserer Flotte — auch wenn sie sich mächtig entwickeln 
würde — nur Geld erfordert. Wir haben eine ganze Reihe 
von vorzüglichen Staats- und Privatwerften, die gern 
und schnell sehr brauchbare Kriegsschiffe bauen würden, 
— dazu ist nur Geld erforderlich! Wir besitzen in unserer 
starken Bevölkerung hinreichendes Personal, um viel mehr 
Schiffe besetzen zu können als z. B. Frankreich und Eng 
land — das ist nur eine Geldfrage! Also zur Schaffung 
einer unserer politischen Machtstellung und unseren 
Handelsinteressen entsprechenden starken Flotte bedürfen 
wir einstweilen der Geldmittel viel mehr als der außer 
europäischen Stützpunkte. Daß solche Stützpunkte und 
besonders Kohlenstationen für uns erwünscht sind, habe 
ich bereits ausgeführt, und daß es unserer Regierung ge 
legentlich möglich sein würde, auf friedlichem Wege 
solche Besitzungen zu erwerben, glaube ich auch —, aber 
das muß ich feststellen, daß die Herrichtung solcher Stütz 
punkte für die Zwecke unserer Kriegsmarine und zu ihrer
	        
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