Untersuchung der Mineralböden.
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Eine Stromgeschwindigkeit von 0,5 mm in der Sekunde gibt staubfeine Teilchen
von 0,01—0,02 mm Korngröße.
Eine Stromgeschwindigkeit von 2,0 mm in der Sekunde liefert Staubsand von
0,02—0,05 mm Korngröße.
Der im großen Trichter verbliebene Rückstand ist Feinsand von 0,05—0,1 mm
Korngröße.
Der Rückstand aus dem kleinen Trichter enthält Grobsand von 0,1—0,2 mm
Korngröße oder auch spezifisch schwere Metallteilohen, welche zuweilen im Boden
angetroffen werden. Bodenteile, wie Kies und Steinchen von über 0,2 mm Korn
größe sind durch die entsprechenden Siebe abgeschieden und werden ebenfalls durch
Wägung bestimmt.
Will man die einzelnen Schlämmerzeugnisse chemisch untersuchen, so empfiehlt
es sich, zum Schlämmen destilliertes Wasser zu verwenden.
Um das Schlämmen mit destilliertem Wasser bei gleichbleibendem Druck aus
zuführen, hat F. Wahnschaffe in seiner Anleitung zur wissenschaftlichen Boden
untersuchung 1903, S. 40, einen zweckmäßigen Apparat angegeben, auf welchen
hier verwiesen sei.
A. Mayer 1 ) hat den Apparat von Schöne in der Weise abgeändert, daß
er das Piezometer durch eine einfache Glasröhre von 3—4 mm lichter Weite, die
in Zentimeter eingeteilt ist, ersetzt und daneben in dieselbe Tubulatur eingesetzt
eine gewöhnliche, ungefähr in einem halben rechten Winkel nach abwärts geneigte
Ausflußrohre anbringt; ferner wird der Schlämmapparat unten durch einen Glas
halm abgeschlossen.
E. W. Hilgard 2 ) hat einen neuen, von den bisherigen Schlämmapparaten
grundsätzlich verschiedenen Apparat für die Schlämmanalyse des Bodens vor
geschlagen, dessen Einrichtung auf dem Aneinanderhaften kleiner Teilchen, der
sogenannten Flockenbildung in schlammartigen Massen, unter bestimmten Umständen
beruht. Da die Erfahrungen mit diesem Verfahren noch nicht abgeschlossen sind,
so muß ich mich auf eine Erwähnung desselben [vergl. die Kritik von A. Mayer, 8 )
wo sich auch eine Abbildung des Apparates befindet, und die Gegenäußerung von
E. Hilgard 4 )] beschränken. 5 6 )
H. Puchner 0 ) hat vergleichende Untersuchungen nach den Verfahren von
J. Kühn, A. Mayer, Hilgard und Fadejeff-Williams mit Porzellan-, Ziegel
und Quarzerde ausgeführt und gefunden, daß das von A. Mayer am meisten, das
von Hilgard am wenigsten abschlämmbare Teile liefert, während im allgemeinen
in absteigender Reihenfolge die nach den Verfahren von J. Kühn und von Fadejeff-
Williams erhaltenen Ergebnisse in der Mitte liegen.
Die chemische Untersuchung des Bodens.
Die für die chemische Untersuchung des Bodens getroffenen Ver
einbarungen des Verbandes landwirtschaftlicher Versuchs-Stationen
im Deutschen Reiche lauten wie folgt: 7 )
4 ) Wollny: Forschungen auf dem Gebiete der Agrikultur-Physik 1882, 5, 228.
2 ) Ebenda 1879, 21, 441.
3 ) Ebenda 1896, 19, 193.
l ) Ebenda 1896, 19, 402.
5 ) Für etwaige Versuche nach diesem Verfahren empfiehlt es sich, den Appaiat
selbst durch Herrn Professor Dr. E. W. Hilgard in Berkeley (Kalifornien) zu beziehen.
6 ) Landw. Versuchs-Stationen 1901, 56, 141.
7 ) Ebenda 1890, 38, 292; 1892, 42, 166 u. 1893, 43, 339.