Full text: Die Bodenreform im Lichte des humanistischen Sozialismus

4 Programm des Humanistischen Sozialismus. 
H. 
Wir erkennen, daß selbst die weitgehendste p o 1 i t i s c h e 
Freiheit für sich allein das menschliche Elend noch nicht 
aus der Welt schafft, ebenso aber sind wir uns klar bewußt, 
daß dessen erfolgreiche Beseitigung nur auf Grund der ge 
meinnützigen Gestaltung aller öffentlichen Angelegenheiten 
und des vollkommen durchgeführten Selbstbestimmungs 
rechtes des Volkes möglich ist. 
Wir verlangen daher als Vorbedingung aller gedeihlichen 
wirtschaftlichen Reformen: 
1. die treue Wahrung und Erweiterung der Rechte des 
Volkes und der Volksvertretung; Beseitigung aller noch 
bestehenden, irgendwie gearteten Vorrechte der Geburt. 
2. Das volle Eintreten für alle auf wirtschaftliche, geistige 
und sittliche Hebung des Wohles der Gesamtheit ge 
richteten Bestrebungen, das in ehrlicher und logischer 
Weise nur möglich ist auf dem Boden der modernen 
(sozialistischen) Weltanschauung. 
3. Die Befreiung alles öffentlichen Unterrichtes von der 
Bevormundung durch irgend welche Kirche, Trennung 
der Kirche vom Staate und unablässige Arbeit an der 
Emporhebung des gesamten Volkes zu immer höherer 
veredelten Bildung durch die freiesten und besten 
öffentlichen Bildungsanstalten jeder Art. 
III. 
Wie die Sklaverei des Altertums, die Leibeigenschaft 
des Mittelalters und die Negersklaverei das unbeschränkte, 
von der Volksgemeinschaft losgelöste Privatbodeneigentum 
zur Grundlage hatten, so sind die noch gegenwärtig so tief 
betrübenden und bedrohlichen Gesellschaftszustände aus dem 
Privatmißbrauch des Erdbodens, des Urgeschenkes 
für Alle, hervorgewachsen. Denn das unbeschränkte Privat 
bodeneigentum blieb die Hauptquelle aller arbeitslosen Ein
	        
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