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hange gesagt worden ist. Es ist selbstverständlich, daß auch wir den
Begriff des Kapitals nicht engherzig auffassen wollen, aber wir werden
uns auch sicher nicht einer Kleinlichkeit schuldig machen, wenn wir
uns einmal genauer fragen, was denn der Staat ist. Wir werden uns
dann der Überzeugung nicht verschließen können, daß der Staat über
haupt nichts Konkretes ist, also keinesfalls ein besonders geartetes
Kapital sein kann, das als Produkt der anderen Produktionsfaktoren
stets eine greifbare Eorm haben muß. Andererseits können wir den
Staat auch nicht als selbständig produzierend auffassen. Er ist nur
geeignet, die vorhandenen produktiven Kräfte eines Landes zu vollerer
Entfaltung zu bringen und dadurch indirekt zur Produktion bei
zutragen. Wir können also auf das schon oben über die indirekte
Produktion Gesagte (S. 18) kinweisen und wollen hier nur kurz unsere
Ansicht dahin aussprechen, daß wir den Staat demnach als einen
sekundären Produktionsfaktor im Sinne J. St. Mills ansehen möchten.
Auch die Versuche, den wissenschaftlichen Sprachgebrauch dem
in der Praxis herrschenden anzupassen, dürften hierher zu zählen sein.
Den bedeutsamsten vielleicht hat van der Borght mit dem Vor
schläge unternommen 1 j, den Begriff Kapital, der die Hauptverwirrung
mit sich gebracht hat, gänzlich auszuschalten, das bisher sogenannte
umlaufende Kapital dem Produktionsfaktor Natur zuzuschlagen, das
„stehende Kapital“ aber als selbständigen dritten Produktionsfaktor
unter dem Namen „Produktionsanlagen und Produktions Werkzeuge“
beizubehalten. Ob hiermit die Verwirrung beseitigt ist, will uns frag
lich erscheinen, da ja jedes Ding je nach seiner Verwendung stehendes
und umlaufendes Kapital sein kann, es nach van der Borght also
je nachdem bald der Natur, bald jenem anderen dritten Produktions
faktor zuzuschlagen wäre, was sicher noch größere Unzuträglichkeiten
im Gefolge hat, als die an und für sich allerdings recht beklagens
werte Verschiedenheit im Sprachgebrauch von Wissenschaft und
Praxis.
Und so ließen sich noch mancherlei kleine Abänderungsversuche
der Theorie der Produktionsfaktoren hei den modernen Schriftstellern
finden. Aber all diese unbedeutenden Verschiedenheiten, die nur
Einzelheiten, nicht aber die Grundlage der Theorie berühren, sind
nicht mehr ausreichend, um einen lebhafteren Meinungsaustausch
zwischen ihren Autoren hervorzurufen, und so können wir mit einem
l ) Conrads Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, III. F., 26. Bd.,
S. 604 ff.