6 Tabelle VIII. Z i r k u I a t i o n s z e i t des Geldes Personen: A B C Waren: a b C Preise: 100 100 100 Fall I. Zirkulations- A B c zeit 1 ti a, 100 K b, 100 K c, 100 K ^2 b, 100 K c, 100 K a, 100 K Fall II. Zirkulations- A B C zeit 3 t, a, 100 K b C ^2 a, b 100 K c t 3 a, b c 100 K t, b, 100 K c a Fall III. Zirkulations- A B c ■ zeit 6 t, a, 50 K b C *2 b a, 2 b y 50 K c ^3 b a > 2 b c 2> 2 y, 50 K t 4 2’ ~2* ^ b c 2’ 2 c a ~2~’ ~2 t 5 a k 2 ,b 50 K c a "2’ 2" ^6 a . 2 ,b C 50 K t 7 b, 50 K c a Stelle angelangt und hat nur dazu gedient, den Umsatz zu fördern. Besitzt A nur 50 Kronen, so kann er nur V 2 b kaufen, B natürlich wieder nur V, c usw. Wir sehen in unserem Schema wieder, wie Zeitpunkt für Zeitpunkt die Geldstücke und Waren ihren Platz ändern, bis die Zirkulation vollendet ist. Wir sehen, daß auch mit 50 Kronen das Auslangen gefunden werden kann, ln ana loger Weise können noch kleinere Geldmengen genügen, wenn nur die Zirkulationszeit genügend lang ist. Wir können dies so ausdrücken, daß wir sagen: die kleinere Geldmenge leistet dassel be für den Güterumsatz wie die größere, wenn die Zirkulations zeit größer ist. Wir setzen dabei voraus, daß die Uebertragung des Geldes von einer Person zur anderen immer in derselben Zeit erfolgt. Dauert diese Uebertragung z. B. weniger lang, wenn kleinere Geldmengen verwendet werden, so können wir sagen: die kleinere Geldmenge kann dasselbe leisten, wie die größere u. zw. in der gleichen Zeit, wenn die Zirkulationsgeschwindigkeit wächst. Die Verringerung der Geldmenge kann also ; durch Verlängerung der Zirkulationszeit oder durch Erhöhung der Zirkulationsgeschwindigkeit kompensiert werden, es kann aber auch die Kompensation in der Weise erfolgen, daß die Preise der Waren fallen. Dann kann die Zirku lationsgeschwindigkeit gleich bleiben und dennoch der Umsatz der Waren bei verringerter Geld menge unverändert vor sich gehen. Greifen wir z. B. Fall III heraus. Denken wir, der Preis sei auf 50 K pro Ware gefallen, so ist es klar, daß nun die Zirkulationsgeschwindigkeit eben so groß wäre, als im Fall II; über den Fall 1 will ich hier nicht näher sprechen, da er sich anders verhält. Tabelle IX zeigt uns das deutlich. Aus den bisherigen skizzenhaften Bemerkungen sieht man deutlich, daß die Beziehungen zwischen der Geld- und Warenmenge, die umge setzt werden muß, recht schwankend* sind und nicht ohne weiters präzisiert werden können. Genauere Nachforschungen zeigen, daß dies in unserer heutigen Ordnung überhaupt nicht mög lich ist. Man kann nie angeben, welche Geldsumme für ein Staatswesen heute am günstigsten ist. Veränderungen in der Kaufkraft des Geldes sucht man möglichst zu vermeiden, vor allem soweit diese Veränderungen die Wirkung von Zunahme oder Abnahme der Geldmenge sind. Wir besitzen gewisse Maßnahmen, die dazu dienen, die zirkulierende Geldmenge den wech- ; selnden Warenumsätzen anzupassen. Es sei aber ausdrücklich hervorgehoben, daß alle diese Vor kehrungen zwar bis zu einem gewissen Grade automatisch -wirken, aber äußerst unvollkommen. 1 Diese Unvollkommenheit läßt sich wahrscheinlich nie ganz beseitigen, sondern ist der Geldordnung als solcher eigentümlich. Ein Mittel die Geld- j Zirkulation zu regeln und der Warenzirkulation anzupassen besteht darin, daß die Notenbanken . Noten dann emittieren, wenn ihnen Wechsel ver- j kauft werden. Nehmen wir an, was in Tabelle X. j schematisch dargestellt ist, der Kaufmann B ver kaufe seine Ware b dem Kaufmann A. Dieser übergibt ihm statt einer Geldsumme, einen Wechsel auf 100 K lautend — daß in der ’ Praxis der Wechsel in etwas anderer Weise zu stande kommt, kommt für uns nicht in Betracht — nun will B etwas von C kaufen. Er könnte den Versuch machen, zu diesem Zweck den Wechsel zu verwenden. Dies ist aber nicht immer möglich, da ein großer Teil der Bürger keine Wechsel in Zahlung nimmt. C kann möglicherweise ganz außerstande sein, sich über die Bonität des A und des B zu orientieren. Er verlangt daher von B Geld. B kann nun zur Notenbank gehen und den Wechsel gegen Geld verkaufen. Die Notenbank ist damit Gläubigerin des A geworden, und da B sein Giro auf den Wechsel setzen muß, kann sie sich auch an B halten, wenn A nicht zahlen sollte. C erhält nun von B das Geld und gibt B die Ware c. C kann seinerseits wieder Waren ein-