Nochmals die Monopolfrage. Berlin, 22. Februar 1916. In einem zweiten Artikel (Nr. 47 vom 17. Februar) kommt der „Vorwärts" nochmals auf die „Monopolfrage" zurück. Daß sein Kritikus meinen Ausführungen über die Verstaatlichung des Kohlenbergbaues und Kohlenhandels nicht zustimmen werde, wußte ich im voraus. Ich habe auch gar nicht darauf gerechnet. Zwar erklärt der „Vorwärts", er sei nicht schlechtweg für oder gegen die Verstaatlichung von In dustriezweigen; es handle sich dabei um eine Zweckmäßig keitsfrage, die „je nach den konkreten Bedingungen des Einzelfalles zu entscheiden" wäre. Aber es ist völlig klar, daß, wenn man, wie der „Vorwärts" der Ansicht ist, es sei ..gehüpft wie gesprungen", ob der Staat den Kapitalprofit durch direkte Besteuerung oder durch Verstaatlichung privater Betriebe an sich bringe, es dürfe ferner keine Verstaatlichung Su fiskalischen Zwecken erfolgen und auch in keinem Falle eine Vreiserhöhung der hergestellten Produkte eintreten, man dann notwendig unter den heutigen kapitalistischen Wirtschaftsver hältnissen zur Ablehnung jedes Staatsmonopols kommen Muß; denn die Verstaatlichung erfolgt heute, wie ich bereits früher ausgeführt habe, zu fiskalischen Zwecken. Möglich, daß in einem fernen Zeitalter, vielleicht nach hundert, zwei hundert oder dreihundert Jahren, der Staat aus ganz anderen Motiven Industriezweige verstaatlicht, aber das kommt jetzt nicht in Betracht. HierhandeltessichumdieAuf- dringung der Mi I l i ardenbeträge nach dem Kriege. Wohlweislich hütet sich denn auch der „Vorwärts", näher anzugeben, welche Staatsmonopole er unter den jetzigen Wirtschaftsverhältnissen für zweckmäßig hält und wie diese Angerichtet sein müßten, wenn sie seinen Ansprüchen genügen fällten. Er hat geradezu einen Abscheu davor, sich auf be stimmte konkrete Fragen einzulassen. Dieser Abscheu vor ollem Konkreten geht sogar so weit, daß er die von mir er mähnte Tatsache, die sozialdemokratische Neichstagsfraktion hätte sich früher, z. B. bei der Beratung des Kaligesetzes, ganz anders zur Monopolfrage gestellt wie er und damals bereits hestimmte Vorbedingungen für die Zustimmung zur Ver staatlichung festgesetzt, einfach ignoriert.