5. Die „fremden Gelder". 17 Derhältnis zu Geldmarkt und Banken geschildert. Daran schließt sich -die Analyse des Kapitalmarktes, auf dem die Depositenbanken mit der nicht „liquide" angelegten (Yuote ihrer Gelder, die Finanzbanken und -die Pfandbriefinstitute ihre Tätigkeit entfalten. 5. Die „fremden Gelder". Die Mittel der Depositenbanken, die unter verschiedenen Namen als Depositen, Spareinlagen, Kreditoren in den Bilanzen erscheinen, lassen sich ihrer Herkunft nach in folgende Gruppen scheiden: 1. Kassenbestände derjenigen Wirtschaften, welche sich bei ihren Zahlungen des Scheck- oder des Ueberweisungsverkehrs bedienen,- diese Einlagen sind am stärksten in England und den vereinigten Staaten -entwickelt, wo eine für diesen Zweck vorzüglich durchgebildete Lank organisation das Publikum seit Jahrzehnten zur Ueberlassung der Kassen führung an die Banken herangezogen hat, sie haben sich in den beiden letzten Dezenten in Mitteleuropa stärker eingebürgert, sind in Frankreich und Rußland dagegen relativ weniger entwickelt. Diese Guthaben sind am empfindlichsten und unterliegen rascher Rückforderung, da sie für die Inhaber der Konti Kassenvorrat darstellen. 2. Einlagen, die im zeitlichen Zwischenraum zwischen Einnahmen- erzielung und Konsumtion gemacht werden,- ihre höhe hängt von den Zahlungssitten ab; sie wird dort nicht unbeträchtlich sein, wo Zahlungen für drei Monate (Mieten, Beamtengehalte) oder für ein Jahr (land wirtschaftliche Zahlungen in Schottland) erfolgen, wer 600 Mark für dreimonatlichen verbrauch erhält, wird leichter geneigt sein das Geld zur Bank zu tragen und allmählich abzuholen als derjenige, der 200 Mark für den Monat oder gar 50 Mark für die Woche erhält. Die Ubhebungstermine dieser Einlagen sind bei längerer Kontoführung einigermaßen abzuschätzen. Z. Einlagen im Zwischenraum zwischen Einnahmenerzielung und -dauernder Kapitalanlage,- hiezu gehören die namentlich in Frankreich sehr stark vertretenen Konti der ländlichen und gewerblichen Lerufsklassen, die so lange mit neuen Zuschüssen versehen werden, bis größere Be teiligungen bei einer Unleihesubskription möglich wird,- die Einnahmen- überschüsse von Kapitalbesitzern, die eine Wendung der Marktlage er warten und in der Zwischenzeit nicht investieren wollen,- Einnahmen überschüsse, die für eine Unternehmung bereit gehalten werden, die .erst in einiger Zeit Mittel benötigen wird, wie namentlich die Gut- Somary, Bankpolitik. 2