260 64. Die Grganisation der Banken. 64. Die Organisation der Banken. Ein Teil der Banken verwendet ihre Depositen in jedem Gebiet, wo sie diese erhalten, so die Sparkassen deutschen und österreichischen Systems, die Kreditgenossenschaften und die lokalen Kreditbanken. Eine andere Gruppe sammelt fremde Gelder in dezentralisierten Organs sationen, verwendet sie jedoch von einer Zentralstelle aus,- hierher ge hören die Sparkassen französischen und englischen Systems, die Postspar kassen und die Versicherungsgesellschaften. Eine dritte Gruppe bilden jene Institute, welche sowohl für das Aktiv- wie für das Passivgeschäft dezentralisiert sind,- hierher gehören die Kreditbanken und die Noten banken. Die Sparkassen sind ein deutliches Beispiel der Bedeutung der historischen Entwicklung für die Grganisation der Banken. Sie waren für die Vermögensverwaltung der wenigbemittelten Bevölkerung in einem Zeitpunkt gegründet, in welchem der Geldverkehr von Grt zu Grt auf Schwierigkeiten stietz. Nus der Art ihrer Gründung durch Ge meinden oder angesehene Persönlichkeiten der Umgebung und der teil weisen Unentgeltlichkeit der Verwaltung erklärt sich die Beschränkung auf den lokalen Wirkungskreis und jene eigentümliche Gebarung, die man am besten als Kehlen einer eigentlichen Wirtschaftspolitik bezeichnen kann. Bei den Nreditgenossenschaften ist das Band zwischen Einlegern und Verwendung der Mittel noch enger. Die einzelnen Sparkassen stehen nebeneinander entweder ohne eine zentrale Grganisation oder sie haben eine Zentralbank gebildet, die jedoch lediglich den Ausgleich zwischen Ueberschutz und Mangel bei den einzelnen Instituten vermittelt. Auch nur in dem Sinne einer Ausgleichung wirken für die Kreditge nossenschaften in Deutschland die Genossenschaftsabteilung der Dres dener Bank und die Zentral-Genossenschafts-Nasse. Das Nennzeichen der durchgebildeten Organisation, die Möglichkeit einheitlicher Leitung und Wirtschaftspolitik ist bei diesen Zentralbanken nicht gegeben. Dezentralisiertes Passivgeschäft und zentralisierte Napitalver- wendung haben die Sparkassen des französischen und englischen Sy stems, die an zahlreichen Stellen Einlagen aufnehmen und sie an zen- tralerStelle in Renten anlegen, ferner die Postsparkassen, deren Schalter nur der Annahme von Einlagen, aber nicht der Uebernahme ja nicht einmal der Vermittlung eines Aktivgeschäftes dienen. Der Nassenbe- amte der Postsparkasse in Prag kann nur Einlagebücher ausgeben, aber weder er selbst noch auch sein Ehef in Prag hat irgendwelche direktoriale