Markscheidens kundig, hatten tiefen und kunstgerechten Streckenbau, sie konnten Gänge durch festes Gestein treiben, Felsen durch Feuersetzen sprengen, Wasser durch Schnecken heben usvv. Im einzelnen ist vom Römischen Bergbaubetriebe auf deutschem Boden nachstehendes zu bemerken'. Auf Blei und Silber trieben die Römer zu Wiesloch bei Heidel berg und auf Kupfer im Spessart Bergbau. Silber und Eisen bauten die Soldaten des Curtius Rufus beim heutigen Marburg 2 . Ferner waren alte Römerbetriebe auf Blei und Silber im Lahntale bei Holzappel und Ems, im Tale der Sieg und der Agger z. B. zu Blissenbach, Engels kirchen, wo in einer alten Grube römische Geräte, Münzen und Wagen gefunden wurden. Auch die Eisengewinnung scheinen die Römer an der mittleren und oberen Sieg betrieben zu haben. Auf dem linken Rheinufer begegnet man Römerbauten zu Markirch in den Vogesen, zu Wallerfangen bei Saarlouis, dann in der Eifel bei Gommern und bei Call, wo am Tanzberge in einer alten Bleigrube eine Münze des Claudius Gothicus 3 und Römische Bergwerksgeräte aufgefunden wurden. Im Brohltale bei Andernach beuteten die Römer schon die Traß-Steine zu ihren Wasserbauten aus, und am Virneberge zu Rheinbreitbach und bei Linz auf dem rechten Rheinufer trieben sie Bergbau auf Kupfer. Um Badenweiler und Sulzburg haben Römer und Kelten auf silberhaltiges Blei gebaut 4 . Auch sind Belege dafür vorhanden, daß zur Römerzeit strative“ — sondern Gesetzesrecht — sie waren „lex dicta“ — dar; dies glt auch von den mittelalterlichen Bergwerksstatuten für Iglau, Trient, Massa, Freiberg, Igle- sias, Admont usw. Übrigens dürfte es im Effekt gleich sein, ob die Trennung, wenn sie nur bestand, auf Verwaltungspraxis und Volksrecht oder auf einer „Idgis- lation proprement dite“ beruhte. Die zweite Tafel von Vipaska zeigt, daß die Römer schon den gemeinschaftlichen Wasser(Erb-)stollen kannten. 1 Z. T. nach Gurlts Bergbau- und Hüttenkunde S. 12 ff. Mone, Urgeschichte von Baden I 169, Trenkle, Geschichte des Bergbaues im südwestlichen Baden in der Zeitschrift für Bergrecht Bd. 11 S. 185 ff,; s. auch A. Dopsch II 173. 2 Tacitus, Annales. Lib. IX cap. 20 (bei Mattiacum). 3 Von 268 bis 270 n. Chr. 4 S. auch A. Dopsch, Die Wirtschaftsentwicklung der Karolingerzeit 11 176. v. Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgeschichte, 2. Auf!., 1 I7 2 > 579- Gothein, Wirtschaftsgeschichte I 583, wonach schon zur Römerzeit und aus dieser fortbe stehend Bergbau auf Silber, Eisen (bei Montafon), Salz in Lothringen (Saleilles, s. auch Koch in der Zeitschrift für Bergrecht Bd. 15 S. 155)» bei Wich, Reichenhall, in Chur betrieben wurde (s. auch Caro in den Mitteilungen des Instituts für öster reichische Geschichte Bd. 5 S.28). Dieser Bergbau war seinem Ursprünge nach regal, Reichenhall gehörte den Agilolfingern, Montfacon Ludwich dem Frommen und bei Chur „talis consuetudo“ war, ut omnis homo, qui itai ferro laborat,. sextam