25 gelegenheiten behandeln, die der wirtschaftlichen Hebung des Handwerks dienen: Beteiligung an Staats- und Gemeindearbeiten, die gemeinschaft lichen Geschäftsbetriebe der Innungen, Preisver einbarungen (Konventionen) im Handwerk, Ver dingungswesen, Bildungswesen, Wohlfahrtsein richtungen usw. Die Verwaltung des Kursus obliegt dem Vor stande der Handwerkskammer; die Leitung dem Syndikus. Zu dem Kursus wurden in der Regel nur solche Personen zugelassen, denen tatsächlich die Geschäftsführung der Innung obliegt (Obermeister, Schriftführer, angestellte Innungsbeamte usw.). Die Teilnehmer haben eine Gebühr nicht zu entrichten. Die Kosten der Kurse trägt die Hand werkskammer. Diese hat die Veranstaltung ins Leben gerufen lediglich im Interesse der Hand werker-Organisationen und hat bisher 5 Kurse mit zusammen 140 Teilnehmern veranstaltet und dafür 1985 Mark aufgewendet. Kommunale fjanbmerks* förberung. Der Handwerksförderung ist als einem wichtigen Zweige der kommunalen Sozialpolitik besondere Beachtung zu schenken. Sie dient unmittelbar der Erhaltung und Stärkung des Handwerkerstandes und mittelbar der Gemeinde selbst, weil der Hand werkerstand zum Kern ihres Bürgertums gehört. Diesem Gedanken hat der Syndikus der Kammer Dr. wilden auf dem Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertage zu Düsseldorf im Jahre 1911 eingehend in einem Referat über kommunale Hand- werksförderung Ausdruck gegeben. Diesem lagen folgende Leitsätze zugrunde, denen der Kammertag einmütig zugestimmt hat und die hierdurch grund legend geworden find, gewissermaßen „das Pro gramm der kommunalen Handwerksförderung." 1. Der Kammertag empfiehlt die Errichtung von Handwerker- oder Gewerbeausschüssen mit dem Bürgermeister oder seinem Vertreter als Vorsitzen dem zur Beratung und Begutachtung von Anträgen und Maßnahmen zur wirtschaftlichen und sozialen Förderung des Handwerks. Die Bestellung der Mitglieder geschieht im Einvernehmen mit der Vertretung des Handwerks. 2. Die Einrichtungen für die Berufswahl sind von der Gemeinde zu fördern. Namentlich hat die Volksschule bei der Lehrstellenvermittlung mit zuwirken, wobei die Schüler und die Eltern auf die Vorteile der Erlernung eines Handwerks hin zuweisen sind. 3. Die Bildung der Handwerker ist zu heben durch die Errichtung und Unterstützung von Fort- bildungs- und Fachschulen. Solche sind von allen Gemeinden anzustreben. Kleinere Gemeinden können sich gegebenenfalls zu einem Fortbildungsschulver band vereinigen, oder wenigstens Fortbildungskurse einrichten. 4. Gemeinsam mit der Fortbildungsschule und den Vertretungen des Handwerks beteiligt sich die Gemeinde an der Jugendfürsorge, besonders an ihrer sittlichen und staatsbürgerlichen Erziehung. 5. Die von den Vertretungen des Handwerks eingerichteten Kurse in der Buchführung, Kosten berechnung, Geschäfts- und Gesetzeskunde, sowie die Fachkurse, die allenthalben für die Gesellen und Meister eingerichtet werden und wofür diese den Hauptkostenanteil selbst tragen, unterstützen die Gemeinden durch Beihülfen oder durch kostenfreie Hergäbe von Unterrichtsräumen. Sie regen ferner die Gesellen und Meister zum Besuch der söge- nannten großen Meisterkurse an und unterstützen sie erforderlichenfalls durch Stipendien. 6. Die Gemeinden suchen besonders zu wirken für die Geschmacksbildung der Handwerker und die Veredelung der Handwerksarbeit durch Schaffung guter Vorbilder (Museen) oder durch die Unter stützung gelegentlicher Ausstellungen. 7. Die Gemeinden spornen die Handwerker zur Gesellen- und Meisterprüfung an, besonders bei der Anmeldung zur Begründung eines Gewerbe betriebs. Der gelegentliche Besuch der Gesellen prüfungen durch einen Gemeindevertreter ist sehr erwünscht. 8. Bei der Errichtung von Innungen, Genossen schaften oder anderen Vereinigungen zur wirtschaft lichen und sozialen Förderung des Handwerks leistet der Gemeindevorstand hülfreiche Hand. Er be teiligt sich nicht nur an den Vorarbeiten, sondern besucht auch gelegentlich die Versammlungen und sucht die Organisation nachdrücklich zu fördern. 9. Der wirtschaftlichen Förderung des Hand werks durch die Gemeinde dient vor allem eine