43 tung von Bauberatungstagen, ebenso die Städtebau- Ausstellung Düsseldorf 1912. Für die vondemInn- ungs-Ausschuß Moers veranstaltete Gewerbe-Hand werker- und landwirtschaftliche Ausstellung 1912 hat die Kammer 150 Mk. für Prämien bewilligt. Jüngst beschloß die Handwerkskammer, das Hand werk zu einer starken Beteiligung an der Großen Ausstellung Düsseldorf 1915 zu veranlassen. Sie hat besonders den Körperschaften und verbänden des Handwerks empfohlen, Gesamt-Ausstellungen für ihr Gewerbe zu veranstalten, die die Ent wickelung der Technik des Handwerks anschaulich zur Darstellung bringen. Zur Unterstützung der verbände hat die Kammer Mittel bereitgestellt. Zollpolitik und ljandel5veftfage. Das Handwerk ist in besonders starkem Maße in teressiert an der Zollpolitik und der Gestaltung der Handelsverträge. Das kam in der Voll versammlung zum Ausdrucke, die mit Rücksicht auf die große Bedeutung des Zolltarifs für das Hand- werk die Vorarbeiten zur Erlangung günstiger Zollbedingungen begrüßte. Sie ersuchte die Ver einigungen des Handwerks, der Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden, und die Geschäftsstelle der Handwerkskammer, die mit der Beschaffung der Unterlagen betraut ist, hierbei auf Erfordern durch Mitteilung von wünschen und Anträgen zu unterstützen. Die Geschäftsstelle hatte zu dem Zwecke beson dere Fragebogen ausgearbeitet, deren Beant wortung freilich vieles zu wünschen übrig ließ. Das Ergebnis der Arbeit steht noch aus. Zn Verbindung hiermit steht die Schädigung desHandwerks an der Grenze. Schon seitIahren klagen die Handwerker fortwährend über die Schä- digung durch den zollfreien Grenzverkehr, wie er besonders durch das Vereinszollgesetz und die Handelsverträge eingeräumt worden ist. An den Grenzorten gehen die Familienangehörigen täglich verschiedene Male nach Holland, kaufen dort billige Nahrungsmittel und Gebrauchsgegen stände ein und verkaufen sie wieder im Inland, weil sie für diese Sachen unter einem bestimmten Freiquantum': keinen Zoll bezahlen müssen, sie im Inland aber meistens um einen mindestens um den Zollbetrag höheren Preis absetzen können, verdienen sie Geld dabei. Dabei muß man nämlich vor allem berücksichtigen, daß das Ausland keine so hohen Arbeitslöhne und Nahrungsmittelpreise hat wie das Inland. Diese Mißbräuche haben die Voll versammlung veranlaßt, die zuständige Stelle zu bitten, die gänzliche Beseitigung des zollfreien Grenzverkehrs anzustreben. fysderung des Lauhandwefks. Außer den Bemühungen zur allgemeinen He- bung und Stärkung des Handwerks einerseits und zum Schutz vor Nachteilen andererseits, hat die Handwerkskammer auch einzelne Handwerkszweige besonders unterstützt, da sie einer Hilfe dringend bedürfen. Ls ist das vor allem nach wie vor das Bauhandwerk. Alljährlich werden viele Bauhandwerker durch schwindelhafte Unternehmungen empfindlich geschädigt. Die Summen, die auf diese weise den Handwerkern verloren gehen, sind sehr bedeutend und wachsen von Jahr zu Jahr. Man hat zwar versucht, durch gesetzliche Vorschriften Wandel zu schaffen und die Bauhandwerker vor weiteren Ver lusten zu schützen, aber die bisher in dieser Hinsicht erlassenen gesetzlichen Bestimmungen haben nicht viel genutzt. Deshalb ist das Handwerk vor allem auf die Selbsthilfe angewiesen. Die Selbsthilfe muß schon einsetzen, bevor der Bauhandwerker die Arbeit für den Bauunternehmer unternimmt, vor allem muß sich der Handwerker über die Kreditwürdigkeit des Bauunternehmers zu unterrichten suchen, was lei der bisher sehr oft versäumt wurde. Das ist aller dings dem einzelnen Handwerker selbst bei aller Vorsicht und Gewissenhaftigkeit oft nicht möglich, weil er die Kreditwürdigkeit des betreffenden Unternehmers nicht beurteilen oder die Belastung des Baugrundstücks mit Hypotheken nicht über blicken kann. Ls ist daher dringend nötig, eine Stelle zu schaffen, die dem Bauhandwerker die geeignete Hilfe bieten kann. Man dachte nun zunächst an die Schaffung solcher Stellen bei den Handwerks- kammern. Tatsächlich haben es auch manche Hand- werkskammern übernommen, solche Stellen zu schaf fen; sie haben sogenannte Bauauskunftstellen errichtet, denen namentlich folgende Aufgaben zu gewiesen wurden: Einziehen von Erkundigungen