dene Besserung aufweisen werden — noch viel weniger die Preisbildung irn allgemeinen. Auch für die Hebung unserer Valuta wurden von Staatswegen einige Schritte getan, naturgemäß mit sehr geringem Erfolge: augenblicklich erhofft man eine an sehnliche Weinausfuhr, die wenigstens für einige Zeit einer weiteren Verschlechterung vielleicht Vorbeugen wird. Der Ueberschwemmung mit Zahlungsmitteln tritt wirksam nur die Ausgabe der Kriegsanleihen entgegen; die Erfahrung zeigt aber, daß immer noch viel zu wenig in dieser Richtung geschehen ist. Es sind noch immer un- verhältmäßig hohe Summen flüssiger Gelder in Ban ken und Sparkassen eingelegt; auch die ganz ungerecht fertigt hohen Kurse der Dividendenw^erte sind der Aus druck eines übernormalen Anlagebedürfnisses. Der Mangel an Rohstoffen, die Einschränkung aller Großbetriebe auf den unmittelbaren Kriegszweck, dadurch das Fehlen der Erzeugnisse für den inländischen Bedarf, ergänzen das in knappsten Srichen umrissene Bild einer wirtschaftlichen Lage, deren Schwierigkeit gar nicht überschätzt werden kann. II. Daß während des Krieges verschiedene Mittel ver sucht wurden und versucht werden, um den schweren Uebeln zu steuern, unter denen wir leiden, wurde schon erwähnt. Ein großer Teil davon wird im Augenblick des Friedenseintrittes als kleinlich bei Seite bleiben müssen; umsoweniger werden sie sich eignen, in vergrößer tem Maßstabe in Wirksamkeit gesetzt zu werden. Das wird noch im Einzelnen zu erörtern sein. Wir müssen die ganze Friedenswirtschaft, im weite sten Sinne des Wortes genommen, neu aufbauen. Und man wird — das wäre vorauszuschicken — gut daran tun. mit einer Besserung der sittlichen Auffassung und des wirtschaftlichen Urteiles bei den Beteiligten nicht allzu sehr zu rechnen. Es hat durchaus den Anschein, daß die drei Kriegsjahre die Charaktere nicht geläutert und den Gemeinsinn nicht gefördert haben, soweit die große Mehr zahl in Betracht kommt — und nur diese kann bei Maß nahmen so allgemeiner Beschaffenheit in Frage stehen. Nach den großen Gruppen der Uebel, unter denen wir leiden, gliedern sich auch die Maßregeln der Abwehr. 9