Die Zukunft der südrnssischen Eisenindustrie. Wenn auch ein Teil der Arbeiter eingesehen haben mag, daß die Auflösung aller Bande der Ordnung letzten Endes auch das Leben des Arbeiters unerträglieh macht, so gilt die Herrschaft des Bolschewismus doch in weiten Kreisen der russischen Arbeiter als ♦ die für sie vorteilhafteste Lösung der sozialen Frage. Als nach einem Stillstände von 6 Monaten Ende Oktober 1918 die süd russischen Röhrenwalzwerke in Jekaterinoslaw zur Wiederaufnahme der Arbeit , schritten, erklärten nach längeren Verhandlungen die Arbeitervertreter sich mit den angebotenen Arbeitsbedingungen ein verstanden, fügten aber hinzu, daß sie die erste Gelegenheit be nutzen würden, diese „erniedrigenden und den Arbeiter ausbeutenden“ Bedingungen durch einen allgemeinen Streik zu verbessern. Tat sächlich hat denn auch die Arbeit unter mehreren Teilstreiks nicht viel länger als einen Monat gedauert. Erst wenn die gesetzliche Grundlage für eine gleichmäßige Ver teilung der Rechte und Pflichten zwischen dem Unternehmer und dem Arbeiter geschaffen ist, kann eine Wiederkehr gesunder Ver hältnisse erwartet werden. Aber um diese Scheidung zwischen den berechtigten Ansprüchen und den das wirtschaftliche Leben des Landes tötenden Forderungen der Arbeiter vorzunehmen, muß die Staatsordnung wieder hergestellt werden, und eine starke Regierung sich auf breiten Kreisen des Volkes und der Intelligenz aufgebaut haben. Erst dann kann wieder da begonnen werden, wo die ukrai nische Regierung des Hetman Skoropadski Ende Mai 1918 begonnen hatte. Es war damals ein Arbeitsausschuß errichtet worden, der aus je 8 Vertretern der ministeriellen Behörden, der Unternehmer verbände und der Arbeiter-Berufsverbände bestand. Er war monate lang vorbereitet worden und hat monatelang getagt, aber eine Einigung konnte zwischen den beiden Gruppen in keinem Punkte erzielt werden. Es handelte sich vor allem um: 1. Zulassung von Ausnahmen zu dem Gesetz über den Acht stundentag;