Die Geldtheorie zur aktiven Währungspolitik. Nachfrage und Angebot bestimmen das Tauschverhältnis zwischen Waren und Geld, selbstherrlich, ohne irgend eine Einschränkung. Auf diesem Grundpfeiler steht auch die Theorie des Geldes, und wer zu einer vollständigen, logisch durchgeführten Theorie des Geldes gelangen will, dem bleibt nichts anderes mit dem Geld zu tun übrig, als mit Vor-, Nach-, Rück-, Weit- und Umsicht alle Umstände zu untersuchen, die auf die Nachfrage und das Angebot des Geldes einwirken. Erst dann wird er sagen können, daß er eine Theorie des Geldes besitzt, daß er dieser wichtigsten aller staatlichen Einrichtungen nicht mehr verständnislos gegenüber steht, daß er das Geld beherrscht, und daß er nunmehr im Stande ist, vorurteilslos, weil frei von der Wertbesessenhekt, alle Vorschläge selbständig zu prüfen, die in letzter Zeit auftauchten, um die im Gelde schlummernden merkamoto- rischen Kräfte der Volkswirtschaft statt dem Schwindel dienstbar zu machen. Es gibt in der Volkswirtschaft nur Preise, durch Nachfrage und An gebot selbstherrlich bestimmte Preise. Der konkrete Preis, das was ich an Waren für Geld erstanden, d. h. in der Hand halte, und der abstrakte Preis, das was man wahrscheinlich, möglicherweise, voraussichtlich für eine Ware oder ein Stück Geld wird erzielen können. (Diesen letzten abstrakten Preis hat das Volk immer im Sinne, wenn vom Wert einer Sache die Rede ist,- nkcht aber so die Wissenschaft.) Und mehr gibt es nicht. 2n Preisen löst sich die privat-, Volks- und Weltwirtschaft auf. Auch die Wissenschaft wird, wenn sie einmal die Wert brille ablegt, nur mehr preise sehen. Mit der Verscheuchung des Wertgespenstes verliert die heute betriebene Notcnbankpolktik auch den letzten Schein eines theoretischen Rückhaltes. Diese Politik ist als nackte, geistlose Routine entlarvt. Vom Standpunkt einer ge läuterten Geldtheorie, vom Standpunkt des Geldzwcckes, der Arbeitsteilung aus, muß man sie direkt als Unsinn bezeichnen.