Erster Abschnitt: Klassen- und Berufsgliederung der Münchener Bevölkerung mit besonderer Berücksichtigung der Arbeiterklasse. Unter den Hilfsmitteln, die in den Dienst dieser Er mittlung der Klassenbildung Münchens gestellt sind, nehmen die Ergebnisse der Berufszählungen des Reiches wie nament lich des statistischen Amtes der Stadt München selbst verdienter maßen den ersten Platz ein. Die Verteilung der Bevölkerung auf die einzelnen Berufe mit ihren zahlreichen Unterarten in der Industrie und im Handel geben die deutlichsten Auskünfte darüber, was den Menschen in der Großstadt festhält, was ihn bewogen hat, seine Heimat zu verlassen um sich hier erwerbend niederzulassen. Um aber einen mög lichst zusammenhängenden Überblick zu erhalten, wollen wir auch die wirtschaftliche Lage Münchens nicht ganz unberück sichtigt lassen. Denn, „dinglich-wirtschaftliche und persön lich-soziale Kultur stehen in mannigfacher Hinsicht in Wech selwirkung und der Entwicklungslauf einer Gesellschaftsschicht sowohl, wie der ganzen Bevölkerung einer Stadt stellt sich als ein Auf und Nieder in den vielgestaltigen Verknüpfungen wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhänge dar“. Die Groß städte, die Produkte unserer wirtschaftlichen Entwicklung, hängen in Wirklichkeit aufs innigste zusammen mit der ge waltigen quantitativen und qualitativen Steigerung der mate riellen Kräfte und mit der Vermehrung der Bevölkerung. Aus den neuzeitlichen staatswissenschaftlichen Betrach tungen — auf Grund der modernen Wirtschaftsentwicklung — wurde auch ersichtlich, daß die Glieder einer Volkswirtschaft